ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Treffpunkte
Technische Realisierung: Reinhart Henke, Gisela Büttig
Regieassistenz: Theo Staats
Regie: Günter Bommert
Im Stil einer Reportage bemüht sich der Verfasser, im schmalen Ausschnitt die heutige Wirklichkeit wiederzuspiegeln. Diesmal wählt er abermals das Milieu junger Arbeiter, die mehr unter dem Zwang der Familienverhältnisse als aus Neigung ihre dörfliche Heimat aufgeben mußten und nun in der Großstadt leben. Das verdiente Geld locker in der Tasche tragend, durchstreifen sie am arbeitsfreien Wochenende die Stadt. Ihr Moralkodex enthält strenge Regeln des kameradschaftlichen Anstands. Gleichaltrige Mädchen allerdings sind Freiwild, das es mit geübten Tricks zu stellen gilt. Solch magere "Dolce vita" in Tanzkneipen und Spielhallen täuscht jedoch nicht über die Verlorenheit dieser Jugend hinweg, die aus Wurzellosigkeit und mangelnder Sinngebung ihrer Existenz resultiert. Ihre lautstarke Angeberei ist der Panzer, mit dem sie ihre Verletzbarkeit zu schützen versuchen. Die Treffpunkte, auf die der Titel des Stückes anspielt, meinen daher nicht nur die Stätten flüchtigen Zeitvertreibs, in denen man sich trifft, sondern auch die Punkte, an denen diese nur scheinbar abgehärteten Jugendlichen zu treffen, zu verwunden sind.