ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Tulipantjes
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: Tulipantjes (Theaterstück, niederdeutsch)
Technische Realisierung: Werner Stemmer, Ingrid Antelmann
Regieassistenz: Theo Staats
Regie: Hans Robert Helms
Wußten Sie, daß Hollands Wirtschaft, die heute zum Teil von den Blumen lebt, vor etwas mehr als dreihundert Jahren durch die Tulpen an den Rand des Ruins gebracht wurde? Erst im 16. Jahrhundert war die Tulpe überhaupt in Europa bekanntgeworden und war über Paris in die Niederlande gelangt, wo sie das ganze Land binnen kurzem in ein wahres Spekulationsfieber versetzte. Eine besonders hochgezüchtete Tulpenzwiebel kletterte im Preis bis auf 5500 Gulden, und breite Kreise des Mittelstandes verkauften Hab und Gut, um den Erlös in Tulpenzwiebeln anzulegen — bis die Regierung durch eine Verordnung dem unsinnigen Treiben ein Ende setzte. Dieser Zeit, die geprägt war von großen Hoffnungen und bitteren Enttäuschungen, entstammen die plastischen und lebensvollen Gestalten, denen wir in dem ursprünglich als Bühnenstück verfaßten und später für den Funk bearbeiteten Spiel "Tulipantjes" des Hamburger Dichters Paul Schurek begegnen. Da ist Schellhammer, der dicke und marktbeherrschende "Tulpenkönig", der letzten Endes in Jacob de Groot aus Amsterdam seinen Meister findet; da ist Pieter, sein Gärtner, der ihm nur widerwillig zur Hand geht; da sind Antje und der junge Till, die wenig von Tulpen, aber desto mehr von der Liebe verstehen; da ist die Garde der Spekulanten, "Tulpisten" genannt, und da ist schließlich die blaue Wundertulpe, auf die sich noch einmal die Hoffnungen aller richten.