ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Ingeborg Drewitz

Der Tanz


Komposition: Friedrich Scholz


Regie: Gert Westphal

Des öfteren schon hatte RIAS Gelegenheit, Hörspiele der Berliner Autorin vorzustellen. Zu ihrer neuen Arbeit schreibt sie: "Zwei junge Leute tanzen, zwei ältere sehen ihnen zu. Im Rhythmus des Tanzes faltet sich ihr Leben auf: ihre Liebe, ihr Versagen voreinander, ihre Suche nacheinander. Das Hörspiel ist ähnlich wie ein Tanz gebaut, ein Rondo mit der harten Instrumentierung der Moderne. Warum ich dieses Spiel schrieb? Weil ich glaube, daß der Mensch nicht nur Objekt ist. Weil ich an die Möglichkeit der Liebe glaube und weil ich weiß, wie schwer wir uns damit tun, solange wir uns mit unserem ICH panzern. Und noch eins: dieses Spiel hat die Liebe einer Frau zum Inhalt, die durch Bitterkeit und Enttäuschung über das Begehren hinaus ins geduldige Verstehen wächst. Dieses Spiel ist eine - meine persönliche - Auflehnung gegen den Frauentyp, der in der Literatur dieser Jahre vorherrscht und die Frau zur Suffragette entmündigt. Dieses Spiel durchleuchtet aber auch den Zynismus des Mannes und entdeckt, tief verborgen, seine Sehnsucht nach mehr als nur Selbstbestätigung in Sex und Erfolg. Die innere Abhängigkeit der Geschlechter ist die uralte, neu zu suchende Erfahrung dieses Textes."

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wilhelm BorchertEr
Maria BeckerSie
Joachim AnsorgeMarc
Helo GutschwangerAxel
Erhard StettnerVater
Konrad WagnerHerr A
Klaus HermFotograf
Frank GlaubrechtJunger Mann
Edeltraut ElsnerJunges Mädchen


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

RIAS Berlin 1964

Erstsendung: 18.11.1964 | 54'10

Darstellung: