ARD-Hörspieldatenbank


Hörbild



Josef Schnelle

Boulevard der Dämmerung


Komposition: Gottfried Eberle

Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Angelika Brochhaus


Regie: Beatrix Ackers

Der Stummfilm wußte nicht, daß er stumm war. Er konnte flüstern und schreien, verführerisch seufzen, locker plaudern und polternd lachen. Auch die Zuschauer blieben keineswegs still. Sie beschwerten sich laut, schrien entsetzt auf, machten Witze oder summten die Musik des Klavierspielers mit. Die Geschichte des "Kintop" hatte ihren eigenen "Klang", einen erotischen Zauber, melodramatische Grausamkeit und eine derbe Komik, vor allem aber eine an Musik erinnernde Unmittelbarkeit. 1927 begann mit dem gekrächzten Lied von einer Wachsplatte der Tonfilm. Aus einer meditativen Gossenkunst wurde eine mächtige Traumfabrik. Kehren wir zurück zum "Boulevard der Dämmerung", wo die Dialoge gelächelt werden, die Knalleffekte mimisch sind und die Pointen körperlich. Mit Fundstücken und Szenen, Geschichten und Augenblicksaufnahmen lädt dieses Hörbild ein zu einer Passage durch die fast vergessene Welt des Kintopp.

Josef Schnelle, geboren 1949, lebt als freier Autor in Köln, Filmkritiker, Essayist, Autor von Drehbüchern und Hörspielen.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Manfred Zapatka
Josef Tratnik
Ilse Strambowski
Christiane von Poelnitz

Musik: Gottfried Eberle (Klavier)

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Deutschlandradio 1999

Erstsendung: 18.09.1999 | 55'26


REZENSIONEN

  • Matthias Schümann: FAZ, 18.9.1999.
  • Rolf Floß: Gesichter statt Worte. In: Sächsische Zeitung 07.03.2011, S. 24 (bezieht sich auf die Wiederholungsausstrahlung).

Darstellung: