ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Milo Dor

Salto mortale


Komposition: Johannes Aschenbrenner

Regieassistenz: Willy Lamster


Regie: Fritz Schröder-Jahn

Der Alptraum von einem totalitären Staat, in dem Krieg und Todesstrafe aus der Mode gekommen sind. Dafür kennen die Machthaber andere hinterhältige Strafen von Perfektion, vor allem Identitätsverlust und Degradierung des Menschen zu einer Art Unperson. Diese Strafe erlebt ein junger Redakteur, der in seiner Zeitung einen Witz gewagt hat; er hat eine kriegerische Auseinandersetzung an der Staatsgrenze ironisch als Verbrüderungsszene geschildert. Daraufhin ist seine Person aus dem bürgerlichen Leben gestrichen. Die Behörden, seine Kollegen, seine Zimmerwirtin und sogar seine Freundin behandeln ihn wie einen Fremden, den sie nie gesehen haben. Erst als der Redakteur seinerseits eine ähnliche Gemeinheit erfindet, nämlich einem unschuldigen Setzer die Schuld gibt, wird er wieder in die fragwürdige Gemeinschaft aufgenommen.

Milo Dor hat das Thema auch in einer Erzählung mit demselben Titel behandelt.

1975 lautete der Pressetext: Die Machthaber in einem Diktaturstaat haben neue Mittel und Wege gefunden, einen in ihren Augen abtrünnig gewordenen Menschen zu bestrafen. Milo Dors zwischen Fantasie und Realität angesiedeltes Hörspiel hat seit seiner Niederschrift Ende der 50er Jahre nichts an Aktualität eingebüßt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Jürgen GoslarEr
Max Walter SiegGurman
Karen HüttmannPelatschi
Peter WieneckeTilmo
Heinz KlevenowBlage
Manfred SteffenVondel
Andrea GrosskeLena
Charlotte KrammTupak
Günter BrienerKray
Josef DahmenKommissar
Eva FiebigGewerkschaftsfunktionärin
Balduin BaasParteisekretär
Curt TimmDer Wirt
Irmgard WillersEin Strassenmädchen
Werner RiepelBudek
Peter StriebeckVagabund
Erich WeiherEin Bass
Eric SchildkrautEin Tenor
u.a.

Musik: Herbert Thiel (Trompete), Bernhard Gediga (Trompete), Joachim Winkler (Schlagzeug), Erich Sendel (Hammondorgel)

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1961

Erstsendung: 29.09.1961 | 44'00

Darstellung: