ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Jáchym Topol

Engel Exit


Vorlage: Engel Exit (Roman, tschechisch)

Übersetzung: Peter Sacher

Bearbeitung (Wort): Ulrich Lampen

Komposition: Bert Wrede

Technische Realisierung: Hans Scheck, Susanne Herzig

Regieassistenz: Christiane Klenz


Regie: Ulrich Lampen

U-Bahn Station 'Engel' in Prag: ein riesiger roter Schlund, der gierig alle Passanten verschlingt. Jatek wird von einer Vision verfolgt, der Himmel färbt sich blutrot. Ist das eine Spätfolge seiner Drogenkarriere? Jatek versucht der Sache auf den Grund zu gehen, doch über die Zeit der letzten Monate fehlt ihm jegliche Erinnerung. Ein Freund hilft: Zusammen mit Vera war Jatek nach Paris gefahren. Beim Zusammenkochen billiger Narkotika entdeckte er zufällig eine Wunderdroge, die ein ganzes Viertel in einen langanhaltenden Glückszustand versetzte: Paradies. Jatek mußte vor der französischen Polizei fliehen, er kehrt nach Prag zurück. Doch auch hier ist er nicht sicher, denn die Drogenmafia hat von der Wunderdroge erfahren und fürchtet um ihren Absatz. Dazwischen Nadja mit Wachspüppchen: Voodoo. Die Situation spitzt sich zu, als auch ein alter Freund ihn drängt, noch einmal die Droge zu kochen, um das große Geschäft zu machen. Als Jatek sich weigert, wird seine schwangere Freundin Ljuba entführt. Topol zeichnet ein Bild einer häßlichen Gesellschaft mit Wendeprofiteuren, Junkies, Mafiosos, die für die Protagonisten seines Romans keinen Halt zu bieten scheint: Glaube Hoffnung Liebe und andere Verführungen einer postkommunistischen Welt. Ulrich Lampens Bearbeitung des von Peter Sacher aus dem Allgemeintschechischen (das weitgehend dem Prager Idiom entspricht) übersetzten Romans spielt "mit der gebrochenen Ich-Perspektive, halluzinogenen Wahrnehmungen, der fehlenden Instanz für Raum und Zeit und einem Erzähler, dem man nichts mehr glauben kann" (Ulrich Lampen).

Jáchym Topol, geboren 1962. Als Sohn einer Dissidentenfamilie - der Vater, ein bekannter Dramatiker, gehört zu den Erstunterzeichnern der Charta 77 - erfährt Jáchym Topol von früh an die Absurditäten des realsozialistischen Alltags. Die Aufnahme an der Universität bleibt ihm des Vaters wegen verwehrt, der Wehrdienstverweigerer landet in der Psychiatrie. Die Presse hat Topols Arbeiten emphatisch begrüßt: "junger Wilder aus Prag" (FAZ), "Kultautor der 89er Generation in Tschechien" (Berliner Morgenpost)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ralf RichterErzähler
Jens HarzerJatek als Erzähler, als Monolog, Diverses in der Szene
Natali SeeligLjuba, Liebe
Tanja SchleiffVera, Glaube)
Caterina TippmannNadja (Hoffnung)
Samuel WeissPernica
Helmut StangeRichard Machata
Margrit CarlsHelena Machata
Harald TeschnerLuria, ein Mitglied der Sekte
Alice FranzEine Alte


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1999

Erstsendung: 20.08.1999 | 82'20


REZENSIONEN

  • Silke Scheuermann: FAZ, 20.8.1999 - Christiane Haas: Funk-Korrespondenz. 47. Jahrgang. Nr. 34. 27.8.1999. S. 32

Darstellung: