ARD-Hörspieldatenbank


Ars acustica


Wettbewerb Ars Acustica


Andreas Bick

dripping


Komposition: Andreas Bick

Redaktion: Klaus Schöning

Technische Realisierung: Thomas Seringer, Petra Kohn


Realisation: Andreas Bick

"'Dripping' entführt den Zuhörer in imaginäre Räume, deren physikalische Strukturen durch die Komposition von klangauslösenden Tropfen erfahrbar werden. Die Tropfen können als Echolote eines Ortungssystems gedacht werden, mit dem sich der Zuhörer aus der Insektenperspektive einen Mikrokosmos leisester Geräusche erschließt. Die melodischen und rhythmischen Strukturen wurden mit eigens für dripping konstruierten Tropfvorrichtungen erzeugt, in denen mehrere Tropföffnungen durch symmetrisch angeordnete Schläuche mit einer Wasserzufuhr verbunden sind. Die Anordnung von Klangkörpern unterschiedlicher Tonhöhe unter den Tropföffnungen schließlich erzeugt melodische Strukturen - ein freilaufendes System selbst generierter musikalischer Muster entstand. Mehrere Tropfmuster wurden zu dichten Strukturen verwoben, die sich aus den konkreten Räumen und 'virtuellen' Klanglandschaften entwickeln. 'Dripping' gliedert sich in fünf Teile, wobei als formgebendes Prinzip die chinesische Theorie der Wu Xing oder fünf Phasen zugrunde liegt. Diese fünf Wandlungszustände erzeugen sich in einem endlosen Zyklus gegenseitig und werden ihren Eigenschaften nach den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Die verwendeten Klangkörper eines jeden Teils korrespondieren mit diesen Elementen und beschreiben einen imaginären Raum, der anfänglich durch spärliche und punktuelle Tropfen abgetastet wird. Zwischen den einzelnen Tropfimpulsen bilden sich dann im Laufe der Zeit rhythmische Bezüge, und es bauen sich komplexe Strukturen auf, ein ständiger Wechsel von Kontraktion und Entspannung, von geordneten und ungeordneten Zuständen durchzieht die Komposition." (Andreas Bick). "Dripping" ist eines der drei Projekte, die von der internationalen Jury des Ars Acustica Wettbewerbs zur Produktion ausgewählt wurden.

Andreas Bick, geboren 1946, ist seit 1995 freischaffender Komponist von Filmmusik und Radio-Produktionen der Akustischen Kunst. Von 1992 bis 1996 war er als Musikpädagoge tätig und managte Musikprojekte. Seit 1988 arbeitete er als Toningenieur und Musikproduzent in verschiedenen Studios. Er machte Aufnahmen diverser Musikrichtungen. Er produzierte Fernseh-Trailer und Radio-Spots, konzipierte Tonstudios und stattete sie aus. Zwischen 1983 und 1986 war er Gitarrist in verschiedenen Rock-Bands. 1987 und 1988 realisierte er experimentelle Kompositionen und Klanglandschaften. Zu seinen Werken/Filmsoundtracks zählen u.a. "Clock Paradox" (1987), urbane Klanglandschaft und Komposition; "Memento" (1988); "Morin K." (1989); "Sperling und das Loch in der Wand" (ZDF 1996); "Kids von Berlin" (ZDF 1997/1998), Pilotfilm und 10-teilige Serie; "Tatort - Tödliches Labyrinth" (ARD 1999); "Tatort - Das letzte Rodeo" (ARD 2000); "Tatort - Der Trippler" (ARD 2000).

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2000

Erstsendung: 18.11.2000 | 23:00 Uhr | 28'53


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Frank Kaspar: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 19.05.2001. S. 50.

Darstellung: