ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Hörspiele über Afrika - Afrikanische Hörspiele
Die Gefangenschaft des Obatalla
Vorlage: Die Gefangenschaft des Obatalla (The imprisonment of Obatala) (Theaterstück, englisch)
Übersetzung: Janheinz Jahn
Bearbeitung (Wort): Janheinz Jahn
Komposition: Peter Zwetkoff
Regie: Günther Sauer
Das Volk der Yoruba lebt im Westen Nigerias. Die Mythen der 401 Yoruba-Götter wurden jahrhundertelang mündlich überliefert. Einen davon hat der Autor bearbeitet. Er handelt vom Fruchtbarkeitsgott Obatalla, der den Menschen ihre Gestalt gab, vom Donnergott Schángo, vom Kriegsgott Ogún und vom Schicksalsgott Eschu. Auch formal geht diese Arbeit auf Yorubaüberlieferungen zurück. Der Vers hat sich aus dem Preislied, dem Oriki entwickelt. Sobald eine Figur auftritt, wird sie mit ihren Preisversen angesprochen. Viele dieser Verse sind gleichsam Sprichwörter; aus ihrer Aneinanderreihung entsteht Rede, aus ihrer Gegenüberstellung Dialog. Am Ende entsteht ein genaues Bild der Yoruba-Philosophie, des Wechselspiels der kosmischen Kräfte, die in den Göttern personifiziert werden.
Der Autor Obotunde Ijimere wurde 1930 nicht weit von der Stadt Oschogbo in Westnigeria geboren. Er besuchte die höhere Schule und unternahm dann schauspielerische Versuche in der Truppe von Duro Ladipo. Danach besuchte er die literarische Werkstatt von Ulli Beier in Oschogbo. Auf dessen Rat schrieb er nicht mehr nur im Yoruba-Idiom, sondern auch in Englisch. Außer mehreren Theaterstücken für die Yoruba-Bühne von Duro Ladipo, darunter eine Nachdichtung des "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal, verfasste Ijimere auch ein Stück in Pidgin-Englisch für eine Theatertruppe in Lagos.