ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Ingmar Bergman

Einzelgespräche (4. Teil)


Vorlage: Einzelgespräche (Roman, schwedisch)

Übersetzung: Verena Reichel

Bearbeitung (Wort): Ulrich Heising

Dramaturgie: Christoph Buggert

Technische Realisierung: Helmuth Schick, Ursula Potyra

Regieassistenz: Christoph Müller


Regie: Ulrich Heising

"Bergmann erforscht die verborgensten Winkel der Empfindungen und Ängste. Er nähert sich seinen Figuren vorsichtig, wie in einer langen Kamerafahrt. Die Suche nach der Wahrheit oder die Rettung durch die Lüge - das ist am Ende das zentrale Motiv dieser Geschichte." (Süddeutsche Zeitung) "Eine klassische Dreiecksgeschichte, erzählt mit jener archaischen Wucht, die man auch aus Bergmans Filmen kennt." (Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Szenen einer Ehe, unzählige Male erlebt, unzählige Male erzählt, und doch kann man nicht genug davon bekommen." (Tagesspiegel) Stockholm des Jahres 1925. Anna, sechsunddreißig Jahre alt und seit zwölf Jahren mit einem Vikar der Stadtkirche verheiratet, beichtet ihrem Onkel Jakob, der zugleich ihr Konfirmationspfarrer war, daß sie ein Verhältnis mit einem jüngeren Mann hat. Auf Jacobs Rat legt sie auch vor Henrik, ihrem Mann, ein Geständnis ab. Der ist zutiefst getroffen und quält sie mit detaillierten Fragen und immer maßloseren moralischen Vorwürfen. Der Psychoterror steigert sich bis zu einem totalen körperlichen Zusammenbruch Henriks. Anna will ihn in eine Heilanstalt einweisen lassen, findet aber keine Unterstützung bei ihrer Mutter, obwohl gerade sie es war, die sich schon immer gegen die Ehe mit Henrik ausgesprochen hatte. In mehreren Einzelgesprächen (so nannte der Reformer Martin Luther das Zwiegespräch mit dem Geistlichen, das bei ihm an die Stelle der Beichte getreten ist) leuchtet Ingmar Bergman die psychologischen Motive und Hintergründe dieser Szenen eines Ehebruchs aus. Annas Geschichte ist die Schilderung einer gescheiterten Emanzipation aus dem scheinbar liberalen, in Wirklichkeit aber lebensfeindlichen protestantischen Milieu einer skandinavischen Großstadt.

Ingmar Bergman wurde 1918 in Uppsala/Schweden als Sohn eines lutherischen Pfarrers geboren. Seine weltweit berühmte Filmarbeit begann er bereits 1945. Der internationale Durchbruch gelang 1955 mit "Das Lächeln einer Sommernacht". In dichter Folge entstanden die Filme "Das siebente Siegel", "Wilde Erdbeeren" und schließlich Bergmans wohl größter Erfolg "Das Schweigen" (1962). Neben seiner Filmarbeit war Bergman immer wieder für das Theater tätig und realisierte umfangreiche Projekte in Funk und Fernsehen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Jürgen ArndtBergman
Rita RussekAnna
Wolfgang HinzeOnkel Jakob


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1999

Erstsendung: 01.08.1999 | 58'10

Darstellung: