ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel



Hermann Stahl

Noch zwei Aquarelle bis zum Ersten



Regie: Ulrich Lauterbach

Der Autor entwirft das Porträt eines mittelmäßigen Menschen, eines einstmals erfolgreichen Malers. Die menschliche und künstlerische Mittelmäßigkeit ermöglichen ihm in den Jahren der Hitlerzeit Karriere und Ansehen. Nach dem Krieg sind es die gleichen Eigenschaften, die ihm zum ärmlichen Kunstmaler werden lassen, der Aquarelle auf Bestellung nach Postkarten liefert. Sein Monolog der Erinnerung, der von zahlreichen vergegenwärtigenden Szenen unterbrochen wird, zeigt die psychischen Mechanismen auf, die zum Bild der verhängnisvollen Mittelmäßigkeit gehören: Schwäche und Opportunismus, Bequemlichkeit und Anpassungsfähigkeit, Unredlichkeit gegen sich selbst und seine Umwelt, Subalternität, Selbstgerechtigkeit und uneinsichtiges Beharren auf einem permanenten Selbstbetrug. Das Hörspiel mag daran erinnern, wie ohnmächtig der aufgeklärte Intellekt bleibt angesichts der unausrottbaren Dummheit aus Mittelmäßigkeit.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Günther TaborEr, Rolf
Paul Walter JacobKunsthändler, Medioker
Rita MoschRolfs Mutter
Kornelia BojeRenate
Ricarda BenndorfRosie, Rolfs Schwester
Josef VandegenRenates Vater
Peter FitzFranz, Akad.-Student
Josef EschenbrücherAkademie- Inspektor
Gert TellkampfGlober, Akad.-Prof., Maler
Lotte BarthelRenates Mutter
Heinz StoewerBerking, Prof., Maler
Werner KüffeEin Kinobesitzer
Hans StetterHerbert, Rolfs Schwager
Karl FriedrichWester NS-Bonze
Olaf BisonZweiter NS-Bonze
Michael HabeckEin Ober
Peter SchmitzEin Minister
Gary BautellRenates Vetter aus New York
Frank RehfeldtEin Kompaniechef
Ilona WiedemElse
Werner EichbornWerner, Kunstmaler
Werner SiedhoffRickert
Erwin Scherschel1. Maler
Gerhard Retschy2. Maler
Christian Mey3. Maler


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1968

Erstsendung: 18.09.1968 | 87'57

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