ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Internationale Digitale Radiokunst
Wttgnstn
Realisation: Ines Kargel
Das Grundmaterial dieser Komposition sind in Interviews gesammelte sehr persönliche Gedanken zum Thema "Wirklichkeit" und "Kommunikation", die durchsetzt werden von Zitaten der beiden Philosophen Ludwig Wittgenstein und Paul Watzlawick. Eingebettet sind diese Sprachmaterialien in zwei "Gedankenklänge". Ines Kargel hat die Konsonanten und die Vokale aus den aufgenommenen Texten herausgelöst, elektronisch bearbeitet und jeweils zu eigenen Klangfolien zusammengefügt, sie nennt diese beiden Klangelemente "Struktur-" bzw. "Emotionalsprache": "Der struktursprachliche Teil ist eine Morsebotschaft des reinen Inhalts mittels der aus der Aufnahme extrahierten langen und kurzen Konsonanten. Für die emotionalsprachliche Variante wurde die prosodische Information der Sprechtexte mit dem Zusammenklang aller Vokale aus der Aufnahme zu einem akustischen Ergebnis reiner Emotion moduliert." Die kurze Komposition enthält sieben Schritte: vom "reinen Inhalt" kontinuierlich bis zur "reinen Emotion" und wieder zurück. Diese transparenten Klänge - akustisch im Hintergrund der inhaltlich klar verständlichen Sprechtexte - bilden einen changierenden Wahrnehmungsraum, wie er unser Denken und Empfinden im Wachzustand ständig begleitet und beeinflusst. Obwohl die Textelemente nach einem Zufallsprinzip aneinandergereiht wurden, ergibt sich eine Art Sinnzusammenhang der gesprochenen Worte.
Ines Kargel, geboren 1970 in Linz, machte eine Ballettausbildung am Brucknerkonservatorium Linz, danach absolvierte sie bis 1990 ein Schauspielstudium in Graz und bis 1996 ein Kompositions- und Saxophonstudium in Linz. Sie beschäftigte sich mit Computer-Musik und elektronischen Medien, war zu Studienaufenthalten in New York, Paris und Athen. Es folgten Auftritte und Tourneen als Jazz- und Rocksaxophonistin, Theaterarbeiten und Kompositionen im multimedialen Bereich sowie für Klanginstallationen.
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