ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Gasawat - Der Heilige Krieg oder Das kaukasische Syndrom 2
übersetzt aus dem Russischen
Übersetzung: Angela Plöger
Technische Realisierung: Daniel Velasco, Kerstin Grimm
Regieassistenz: Uta Reitz
Regie: Hein Bruehl
Russland - der Tschetschenien-Krieg tobt. Der russische Journalist Rustam Ibragimov ist auf dem Weg zur nordkaukasischen Front, wo er sich vom wahren Zustand der "befreiten" Gebiete überzeugen will. Begleitet wird er von dem Dagestaner Said Pascha, der ihn mit seinem Auto zu einem Armeestützpunkt auf tschetschenischem Gebiet mitnimmt. Dort angekommen ist der Empfang frostig. Der russische Oberst unterstellt Ibragimov Spionage und lässt ihn inhaftieren. In seiner Zelle, durch ein Porträt des früheren islamistischen Rebellenführers Iman Schamil inspiriert, versetzt sich der Journalist in dessen Geschichte und somit in den ersten kaukasischen Krieg. Als der Stützpunkt von Rebellen angegriffen wird, kann Ibragimov mit Hilfe eines verwundeten Leutnants fliehen. Doch ihr Wagen wird (versehentlich?) von russischen Hubschraubern beschossen, Ibragimov stirbt im Kugelhagel. Das Hörspiel versucht, die Geschichte des Kaukasischen Krieges aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, ohne richten zu wollen, fernab von russischer Propaganda und geschürter Entrüstung aus dem Westen.
Wladimir Faradschew, geboren 1936 in Dagestan, studierte Kinematographie in Moskau. 1991 wurde er im Rahmen eines Wettbewerbs der Deutschen Welle mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt produzierte der WDR sein Hörspiel "Die Verlassenen" (1996).