ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Blasquartett oder 80 Fragen nach dem Glück
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Ludwig Groß
Regie: Urs Widmer
"Vordergründig 'dokumentiert' dieses Hörstück die Probe eines Blasquartetts (Klarinette, Flöte, Posaune, Fagott), aber wahrscheinlich ist der zweite Teil des Titels der wichtigere. Die 80 Fragen werden ganz konkret gestellt: Die zwei Männer und zwei Frauen, die da an ihren Instrumenten herumhantieren, kennen das Glück und kennen es doch nicht, wollen es und kriegen es doch nicht. Ihre Wörter und Töne meinen Liebe, Leidenschaft, Zärtlichkeit, Wärme - während sie in Wirklichkeit zuweilen die Köpfe gegen die Zimmerwände schlagen, um zu sehen, ob ihnen das weh tut. An diesem Hörstück hat in noch stärkerem Maß als in meinen bisherigen Peter Zwetkoff seinen Anteil. Das Blasquartett ist weitgehend eine Komposition (was nicht heißt, daß es auf 'Sinn' verzichtet). Die Musik spielt eine wesentliche Rolle für die emotionale Entwicklung des Stücks. Seit Jahren träume ich von einem wortlosen Hörspiel. Immer diese Bedeutungen, die alles eindeutig machen! Andererseits, vielleicht ist es ganz gut, daß sich die Wörter doch noch vor meinen Traum der Wortlosigkeit geschoben haben. Ich habe versucht, mit wenigen Mitteln zu arbeiten: Eine Mädchenstimme. Vier erwachsene Stimmen. Vier Instrumente. Singen. Atmen. Husten. Jemand, dem das Atmen zuweilen Mühe macht, weiß, was Glück sein könnte. Da ist es, am Horizont gerade noch zu sehen. Der, der mit dem Atmen Mühe hat, versucht immer wieder, die durchsichtige Folie, die ihn von der Außenwelt trennt, mit einem wilden Einatmer einzureißen. Manchmal ist die Lunge stärker als die Folie, manchmal ist es umgekehrt." (Urs Widmer)