ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Kaltblütig (3. Teil: Die Ecke)
Wahrheitsgemäßer Bericht über einen Mord und seine Folgen
Vorlage: In cold blood (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Kurt Heinrich Hansen
Bearbeitung (Wort): Irene Schuck
Technische Realisierung: Günter Heß, Daniela Röder
Regie: Irene Schuck
Am 30. Dezember 1959 werden Perry Smith und Dick Hickock in Las Vegas verhaftet - zunächst nur wegen Scheckbetrugs, denn die Morde können ihnen noch nicht nachgewiesen werden. Aber in den Verhören belasten sich die beiden jungen Männer gegenseitig und gestehen schließlich. Im März 1960 wird ihnen der Prozess gemacht. Sie werden zum Tode verurteilt. Erst fünf Jahre später, im April 1965, wird das Urteil vollstreckt. In diesen Jahren wird Capote zum engsten Vertrauten der beiden Häftlinge, die ihm völlig ungerührt Vorgeschichte und Einzelheiten der Tat preisgeben. Capote wird zum eigentlichen Kronzeugen des Verbrechens. Truman Capote gelang mit "Kaltblütig" ein Welterfolg und eine literarische Sensation: aus 6000 Seiten Notizen zu Ermittlungen des FBI und zu den Interviews, die er über Jahre hinweg mit Beteiligten und Betroffenen - auch mit den Mördern selbst - geführt hat, aber auch aus zahlreichen atmosphärischen Details formte Capote einen, wie er es nannte, nicht-fiktionalen Roman - die exakte Rekonstruktion eines grauenhaften, sinnlosen Verbrechens.
Truman Capote (1924-1984), in New Orleans geboren, wächst bei seiner Tante in Louisiana auf, geht in New York und Connecticut zur Schule. Als Siebzehnjähriger arbeitet er als Hilfskraft bei der Zeitung "New Yorker", lebt von verschiedenen Gelegenheitsjobs. Ab 1943/44 veröffentlicht er die ersten Kurzgeschichten. "Frühstück bei Tiffany" erscheint 1963, "In Cold Blood" ("Kaltblütig") 1966. Capote ist in Amerika eine Berühmtheit gewesen - auch wegen seines aufwändigen und grellen Lebensstils. Er ist im August 1984 in Los Angeles gestorben.