ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Anna Langfus

Der letzte Zeuge

(Le dernier temoin)

übersetzt aus dem Französischen


Übersetzung: Maria Frey

Technische Realisierung: Werner Krumm


Regie: Fränze Roloff

Jean Robineau steht vor dem Untersuchungsrichter; Er ist angeklagt, seine unheilbar kranke Frau Solange vorsätzlich getötet zu haben; Zeugen bestätigen, wie sehr er sich jahrelang um die Kranke bemüht hat; sie versichern jedoch auch, daß Solange Robineau noch am Leben hing, obwohl ihre Lähmung immer weiter fortschritt und sie völlig ans Bett fesselte; Der Angeklagte bestreitet nicht, seiner Frau eine Überdosis Schlaftabletten verabreicht zu haben; Er behauptet jedoch, damit einen Wunsch der Kranken erfüllt zu haben: vor Jahren schon habe sie ihn angefleht, ihrem Leiden ein Ende zu bereiten, wenn es unerträglich würde; Darum sieht Jean Robineau keinen Grund, sich schuldig zu fühlen; In der Einsamkeit der Zelle schweifen seine unruhigen Gedanken später zurück in das Krankenzimmer; In quälenden Szenen erlebt er noch einmal den Zusammenbruch einer großen Liebe; seine Tat bekommt allmählich ein anderes Gesicht.

Anna Langfus (1920-1966), eigentlich Hanka Regina Szternfinkiel, verlor ihre Eltern und ihren Ehemann während des Holocaust in Polen, sie selbst schloß sich einer polnischen Widerstandsgruppe an. Nach dem Krieg verließ sie Polen und ging nach Frankreich, wo sie M. Langfus heiratete. Sie war eine der ersten jüdischen weiblichen Schriftstellerinnen, die über ihre Erfahrungen des Holocaust berichtete. 1962 erhielt sie für ihren Roman "Les bagages de sable" den renommierten Prix Goncourt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolfgang EngelsDer Untersuchungsrichter
Robert SeibertRobineau
Sonja KarzauFrau Legendre
Anita MeyFrau Valenta
Hellmut LangeJean Marchand
Carmen-Renate KöperSolange Marchand, seine Frau
Wolfgang SchirlitzDer Doktor
Christian SchmiederWärter

Musik: Hans Steinmetz (Klavier)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Office de Radiodiffusion Télévision Française 1966

Erstsendung: 04.04.1966 | 81'19

Darstellung: