ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Mord in Neubabelsberg
Komposition: Christian Banasik
Technische Realisierung: Rike Wiebelitz, Jeanette Wirtz-Fabian
Regieassistenz: Rosa Barba
Regie: Jörg Schlüter
Am 30. Juni 1934 begann in Deutschland eine Mordserie, die unter dem irreführenden Namen "Röhm-Putsch" in die Geschichte eingegangen ist. Tatsächlich wurden neben dem SA-Stabschef Röhm noch andere, am internen Machtkampf der Nazis völlig unbeteiligte Menschen umgebracht, wie beispielsweise Kurt von Schleicher, Vorgänger Hitlers im Amt des Reichskanzlers. Während es den Nazis andernorts gelang, die Mordserie als Niederschlagung eines Putschversuches zu vertuschen und polizeiliche Nachforschungen zu unterdrücken, unterlief im Fall von Schleichers eine Panne. Die zuständige Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelte am Tatort in Neubabelsberg nach den noch verbliebenen rechtsstaatlichen Grundsätzen. Allerdings nur einen Tag lang. Aus den seltsamerweise erhaltenen Ermittlungsakten hat Matthias Brand einen historischen Krimi gemacht: Dr. Grützner, ein integrer Jurist, zweifelt an der offiziellen Version, wonach Schleicher Selbstmord begangen haben soll. Er ahnt jedoch nicht, wie sehr die Wahrheit bereits durch die Nazis manipuliert wird.
Matthias Brand, geboren 1952, lebt in Berlin und schreibt theaterwisse nschaftliche Arbeiten, Prosa, Gedichte, Essays, Features und Hörspiele (u.a. "Das Ende der Träume", 1988; "Abwesenheit und Rückkehr", 1997).