ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Emile Zola

Nana (1. Teil)


Vorlage: Nana (Roman, französisch)

Übersetzung: Erich Marx

Bearbeitung (Wort): Peter Rothin

Komposition: Henrik Albrecht

Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Elke Tratnik

Regieassistenz: Silke Benn


Regie: Peter Rothin

Als blonde Venus in der gleichnamigen Operette erobert sich die junge Nana, Tochter einer Wäscherin und eines Trinkers, nach einem armseligen Leben als Straßendirne einen Platz in der Pariser Gesellschaft. Die magische Verführungskraft ihres Körpers, derer sie sich sehr wohl bewusst ist, lässt sie alsbald Macht über Minister, Aristokraten, Beamte und Journalisten gewinnen, von denen sie sich Herz und Vermögen zu Füßen legen lässt. Sie ist die "goldene Fliege, die aus dem Kot auffliegt und vergiftet, was sie berührt". Als "Grande Cocotte" von Paris, geliebt und verehrt von einem Liebhaber, für den sie nichts als Abscheu empfindet, setzt sie jedoch mit ihrer Hemmungslosigkeit und ihrem Leichtsinn das Erreichte aufs Spiel. Am Tag der Kriegserklärung gegen Preußen 1870 stirbt sie einsam in einem Pariser Hotel. Zola spiegelt an der Figur der Nana den Verfall der Gesellschaft. Ihr Tod deutet auf das Ende der Epoche hin, das mit dem Deutsch-Französischen Krieg eingeläutet wurde.

Emile Zola (1840-1902), Sohn eines italienischen Zuwanderers, wurde in Paris geboren. Nach seiner Kindheit in Aix-en-Provence, wo er sich mit Paul Cézanne anfreundete, kehrte er 1857 nach Paris zurück. Zola gilt als einer der Begründer des französischen Naturalismus. Mit achtundzwanzig Jahren beschloss er, einen monumentalen Romanzyklus zu schreiben, der, die Gesetze der Natur- und Gesellschaftswissenschaften widerspiegelnd, ein Bild der jüngst vergangenen Epoche Napoleons III. geben sollte. Es entstand der zwanzigbändige Zyklus "Les Rougon - Macquart", zu dem auch der Roman "Nana" zählt. Sein leidenschaftliches Eintreten für den jüdischen Hauptmann Dreyfus mit seiner Schrift "J'accuse" ("Ich klage an") war von historischer Bedeutung. Berühmt wurden außerdem seine Romane "Der Totschläger "(1877) und "Germinal" (1885). Nach Guy de Maupassants "Bel Ami" (WDR 2000) setzt Zolas "Nana" die Reihe von WDR-Produktionen bedeutender französischer Romanciers des 19. Jahrhunderts fort.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Nicolette KrebitzNana
Sylvester GrothFauchery
Matthias HaaseGeorge
Bernt HahnMuffat
Bianca Nele RosetzSatin
Isabel HemmingMadame Robert
Marianne RogéeZoé
Horst MendrochBordenave
Jürg LöwMignon
Volker NiederfahrenhorstVandeuvres
Gottfried MehlhornSteiner
Silke LinderhausBlanche/Dirne 2
Heike HuhmannBillettverkäuferin/Dirne 1
Jürgen-Christoph KamckeInspizient/Kellner/Mann 2/Älterer Monsieur/Marquis de Chouard/Kutscher
Hanno DingerGärtner/Robert/Mann 1/Junger Mann
Valeria RisiLucy
Karina SchieckClarisse
Frauke PoolmanRose
Silke BuchholzCaroline
Wieslawa WesolowskaMademoiselle Tricon
Susanne BarthMadame Hugon
Katharina LopinskySabine
Gisela ZülchJoncquoy
Evelyn MatzuraMadame Chantereau
Renate FuhrmannDame 2/Frau 1
Gabriele BlumDame 3/Frau 2


Nicolette Krebitz spricht die Rolle der Nana. | © WDR/S. Anneck

Nicolette Krebitz spricht die Rolle der Nana. | © WDR/S. Anneck


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Nicolette Krebitz spricht die Rolle der Nana.
© WDR/S. AnneckNicolette Krebitz spricht die Rolle der Nana.
© WDR/S. Anneck



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2002

Erstsendung: 23.09.2002 | 20:05 Uhr | 46'38


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2002


REZENSIONEN

  • Niklas Bender: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22.02.2003. S. 34 (zur CD-Ausgabe).

Darstellung: