ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
No Name Blues
(Sans Nom Blues)
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Hans Thill
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Werner Klein, Helga Ruben
Regieassistenz: Sabine Wollowski
Regie: Stefan Dutt
Ein Cowboy mit Ödipus-Komplex auf Identitätssuche: Wütend streift "dze cowboy" durch die Prärie und schimpft auf alles, was ihm nicht passt im Wilden Westen: Mexikaner, Indianer, Pioniere, Russen. Bald aber zeigen sich Risse in seiner klar geordneten Gut-und-Böse-Weltsicht, und es offenbart sich ein immer abstruseres Bild der Verhältnisse, aus denen der Cowboy stammt. Etienne Villain greift Western-Klischees auf und ironisiert sie, indem zum Beispiel der Tod "dze cowboy" zum Duell fordert - und scheitert. Trotzdem: "dze cowboy" hat den Blues, und seine Sprache, die sich zu immer absurderen Gedanken hochschraubt, ist die Musik. Aber bei aller Komik und Überzeichnung: "No Name Blues" ergibt das dicht gewebte Bild eines Verlierers.
Etienne Villain, geboren 1949, absolvierte eine Schauspielschule, arbeitet aber seit langem im öffentlichen Dienst. Bisher hat er zwei Romane veröffentlicht (zuletzt: "Rendezvous à l'hôtel de la nuit", 2002) und fünf Theaterstücke geschrieben.