ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Der Gang meines Todes
Übersetzung: Heinrich Kunstmann
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Dieses Hörspiel ist ein Reflex, ein Gegenstück oder noch mehr ein Rückspiegel zu dem Hörspiel "Und wer wollte die Stadt Babylon verlassen", das der WDR im vergangenen Jahr zur Ursendung brachte. Auch hier ist der Schatten der Macht offensichtlich, gespenstisch und allgegenwärtig. Im Gegensatz zu "Babylon" werden die Auswirkungen der Macht jedoch nicht allgemein, sondern in den Charakterschäden der Individuen und in ihrem ganz privaten Leben aufgespürt. Dieses zentrale Thema hatte Ptácek bereits in "Schnecke am Trapez" (1966) in anderer Weise durchreflektiert. Die Korruption der elementaren menschlichen Werte hat, so glaubt der tschechische Autor, nicht nur die Spitzen der Gesellschaft, in der er lebt, oder gar nur den Parteiapparat erfasst, sondern ist bereits in die private "Blutbahn" gedrungen. Wie seine früheren Hörspiele hat auch das neue Werk Ptáceks seine Premiere im WDR.
