ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Willi Bredel

Die Väter (Teil 2: Sparverein Maienblüte)


Vorlage: Verwandte und Bekannte (Roman)

Bearbeitung (Wort): Peter Gugisch

Komposition: Rolf Kuhl

Dramaturgie: Ludwig Achtel

Technische Realisierung: Hans-Jürgen Wollermann, Gunhild Baudach

Regieassistenz: Harry Schrank


Regie: Fritz-Ernst Fechner

Verwandte und Bekannte. Roman-Trilogie von Willi Bredel (1901-1964), entstanden 1943-1953 (1. Teil: Die Väter), 1949 (2. Teil: Die Söhne), 1953 (3. Teil: Die Enkel). - Als Roman einer Familie konzipiert, schildert diese Trilogie die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung vom ausgehenden 19. Jh. bis zum Ende der NS-Diktatur. Der erste Teil, Die Väter, der die Zeit zwischen Reichsgründung und dem Beginn des Ersten Weltkriegs umfaßt, gruppiert um die Gestalten des Hamburger Metallarbeiters Johann Hardekpf und seiner Familie Episoden aus dem Alltag und der politischen Umwelt eines deutschen Sozialdemokraten. Zusammen mit seinem aus gehobenem bürgerlichem Milieu stammenden Schwiegersohn Carl Brenten setzt sich Hardekopf aktiv für die Ziele der neu erstandenen sozialistischen Bewegung ein (u. a. Aufbau des "Sparvereins 'Maienblüte' ", Wahlkampfarbeit). Energisch versucht er, kleinbürgerlichem Denken und der politisch-geistigen Verflachung der führenden "Partei- und Gewerkschaftsbürokraten" (etwa in Gestalt Louis Schönhusens oder des Vergnügungsobmanns Paul Papke) entgegenzuwirken. Während Hardekopf, unterstützt von seiner derb-gemütvollen Frau Pauline, bis zum Kriegsausbruch im Jahr 1914 verhältnismäßig ungebrochen seiner sozialistischen Überzeugung lebt (Teilnahme an den Werftarbeiterstreiks), gerät Brenten zusehends in eine resignierend-verzweifelte Vereinsamung; Hardekopfs engere Verwandtschaft, insbesondere seine Söhne Otto (kaiserlicher Beamter), Ludwig (Vegetarier und "Naturfreund") und Emil (Angehöriger des sog. Lumpenproletariats, Streikbrecher), entfernt sich vollends in Wort und Tat von seiner kämpferischen, sozialistischen Lebenswelt. Kurz vor seinem Tod aber wird Hardekopf in seinem Glauben an die unzerstörbare Kraft der sozialistischen Bewegung irre: Die nationalistische Euphorie des Kriegsbeginns untergräbt die internationale Solidarität der Sozialisten.

Jahre später. Johann Hardekopf, Sozialdemokrat seit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hat seinen Schwiegersohn in den sozialdemokratischen "Sparverein Maienblüte" eingeführt, wo Brenten schnell zum Vergnügungsobmann avanciert. Tatsächlich ist Brenten ein talentierter Arrangeur von Festivitäten. Aber nicht nur das: Brenten versucht auch, gestärkt durch Johann Hardekopf, in der Politik vorwärts zu kommen. Die Neuwahlen zum Reichstag 1907 bieten Brenten Gelegenheit, sich im Wahlkampf der SPD zu bewähren.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Jürgen FrohriepCarl Brenten
Norbert ChristianJohann Hardekopf
Gerd EhlersPapke
Helga RaumerPauline Hardekopf
Barbara DittusFrieda Brenten
Heinz SuhrSchaper
Marianne WünscherHermine
Uwe-Detlev JessenLudwig Hardekopf
Manfred WagnerErzähler
Karl Brenk
Bruno Carstens
Werner Kamenik
Ingeborg Krabbe
Wolfgang Lohse
Günter Polensen
Hans Sievers
Erik Veldre
Detlev Witte


 

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Rundfunk der DDR 1968

Erstsendung: 26.09.1968 | 19:50 Uhr | 49'21


Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar


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