ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Strom Spiegel
Hörstück
Vorlage: Mosella (Prosa, lateinisch)
Bearbeitung (Wort): Katharina Bihler
Komposition: Stefan Scheib
Technische Realisierung: Andrea Mammitzsch, Dietmar Rözel, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Mark Ginzler
Regie: Iris Drögekamp
Die "Mosella" des Galliers Ausonius (um 371 n. Chr. in der spätantiken Kaiserresidenz Trier entstanden) ist vermutlich das älteste erhaltene poetische Dokument Deutschlands. Es ist ein Lobgedicht auf die Mosel mit ihren damals noch klaren Fluten. Es preist das Geschick und den unverdrossenen Geist der Fischer, Winzer, Treidler, der Bauern und römischen Bürger, die aus allen Teilen des Reiches stammten und an ihren Ufern wohnten. Ein letztes Bild des Glücks vor dem großen Sturm, in dem diese antike Welt unterging. Fordern die ebenso sinnlichen wie konkreten Beschreibungen von Ausonius nicht geradezu einen Vergleich heraus? Wie lesen sich seine Verse heute für jene, die mit der Landschaft vertraut sind, die hier zum Sprechen und Klingen gebracht wird?
Decimus Magnus Ausonius (um 310 - nach 393), Anwalt, Grammatiker und Redner, wurde um 365 aus seiner Heimatstadt Burdigala (Bordeaux) vom Kaiser Valentinianus als Erzieher seines Sohnes Gratianus nach Trier berufen. Bald zum kaiserlichen Gefolge gehörend, war er nach der Kaiserkrönung seines Zöglings 375 bis zu dessen Ermordung 383 einer der mächtigsten politischen Würdenträger in Gallien. Im Alter kehrte er - als Literat hochgeschätzt - in seine Heimat zurück.