ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel



Dieter Kühn

2000 Bäume



Regie: Otto Düben

Das Hörspiel "2000 Bäume" kreist um die Problematik des Alterns und des Alters. Demonstrativ fällt ein alter Revierförster mit seiner Frau Baum um Baum, und das ohne Motorsäge, um denen da oben, die ihn pensionieren wollen, zu zeigen, was er noch zu leisten vermag. Er will das Alter nicht wahrhaben. Dieter Kühn schreibt über sein Hörspiel: "Dieses Hörspiel ist ein Spiel von der Todesangst. Die sinnlose Geschäftigkeit des Mannes an der Pensionsgrenze wird zum Totentanz. Was geschieht, geschieht aus Angst vor dem Stillstand, vor dem Stummwerden. Ein Dialog, der sich ständig antreibt, vorwärtstreibt. Eine Beschäftigung, die nur gewaltsam beendet werden kann: es werden rund 2000 Bäume gefällt, es werden sicher weitere Bäume gefällt. Spiegelnde Texte sind zwischen den Dialogen des älteren Mannes und seiner Frau eingesetzt: monologische Berichte, die indirekt den Antrieb deutlich machen. Andere Texte werden von außen herein gesprochen, der Mann reagiert auf sie mit Gelächter. Alle diese Texte handeln vom Sterben, vom Tod. Das Faktische wird deutlich in dokumentarischen Aufnahmen von, Alarmsymptomen bei der Herzauskultation von Altersherzen'. Die Herztonaufnahmen hörbar lädierter Altersherzen spielen zugleich ein Grundthema des Hörspiels an: den immer wiederholten Versuch, einen gleichmäßigen, gesunden' Arbeitsrhythmus zu finden. Hektische Aktivität verhindert das: sie führt näher an den Endpunkt heran."

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolfgang EngelsMann
Annemarie Marks-RockeFrau
Wolfgang Reichmannerster Sprecher
Heinz Schachtzweiter Sprecher


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1970

Erstsendung: 20.01.1970 | 46'35

Darstellung: