ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Pastorale 67
Bearbeitung (Musik): Harro Torneck
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Edda Kerwien, Anne Domernicht
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Am 30. Oktober 1967 wurden in Hamburg die Preise für einen literarischen Wettbewerb vergeben, der auf Anregung der Landwirtscahftsverbände von der Bundesvereinigung der deutschen Schriftsteller unter dem Titel "Der Bauer in der Industriegesellschaft" veranstaltet wurde. Den zweiten Preis errang ein Hörspiel: "Pastorale 67" von Otto Heinrich Kühner.
Kontrapunktiert von Beethovens idyllischer 6. Sinfonie mit Kuckucksruf und Schalmei, schildert Kühner das Leben in einem modernen Dorf. Dabei muß er die Bauern nicht nur gegen Blut- und Boden-Klischees verteidigen, sondern auch gegen das vom "Bauern in der Industriegesellschaft", das sich unvermutet einschleichen wollte. Mit dem Rücken gegen die Wand des Spotts und der Ironie ficht der Autor gegen alle falsche Romantik und gibt ein realistisches, aber nichtsdestoweniger heiteres Bild ländlichen Lebens. Daß in diesem Bild ein Schriftsteller vorkommt, der just an dem Preisausschreiben teilnimmt, dessen zweiten Preis Kühner erhielt, läßt erkennen, daß der Autor auch nicht mit Ironie gegenüber sich selbst spart. (Historischer Pressetext)
Der Autor beschreibt mit sehr viel Humor und äußerst präzise den Alltag in einem heutigen Dorf. Er hat dabei die Mittel benutzt, die Dylan Thomas in "Unter dem Milchwald" anwendet. Doch ist das keine Anleihe, sondern eine vortreffliche Idee, weil gerade diese Mittel die Distanzierung zu allen Klischees geben und zugleich außerordentliche Nähe zu den Menschen, die dargestellt werden. Poesie, Humor und Sachkenntnis in ländlichen Bereichen zeichnen dieses Werk aus. (Alternativer historischer Pressetext)