ARD-Hörspieldatenbank

Kurzhörspiel



Esko Korpilinna

Der evangelisch-lutherische Einbrecher


Übersetzung: Joseph Braun

Komposition: Enno Dugend

Dieser Dialog zwischen einem Einbrecher und einem Kommissar ist eine kaustisch-witzige Anklage gegen Rechtsprechung und Strafvollzug, bei denen es international wohl um Resozialisierung gehen mag, tatsächlich aber die Isolation des Verbrechers von der Gesellschaft bewirkt wird. Der evangelisch-lutherische Gefängnisgeistliche hatte dem Einbrecher davon gesprochen, dass das Pferderennen Sinnbild der Gesellschaft sei; und er, der Einbrecher, hat in mehreren Rennen verloren. Die Worte des Geistlichen haben den Einbrecher geläutert. War er früher nur ein asozialer Sündenbock, so ist er jetzt ein sozialer Verbrecher geworden. Er hat eingesehen, dass es in jedem Rennen Verlierer geben muss, dass also Verlieren eine soziale Funktion hat. Aber nun darf er erwarten, dass man ihn am Arbeitsplatz und im Gefängnis so behandelt, wie es seiner Würde als Mensch und Mitglied der Gesellschaft entspricht. Eine einleuchtende Beweisführung, will es scheinen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Max MairichKommissar Migraine
Hannes MessemerBela, ein Berufseinbrecher


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1969

Erstsendung: 02.07.1969 | 27'35

Darstellung: