ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fleisch zu Fleisch
Vorlage: Le destin des viandes (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Andra Joeckle
Technische Realisierung: Klaus Höness, Jean Szymczak, Anke Schlipf
Regieassistenz: Michael Bachmann
Regie: Heike Tauch
Als phantasievolle Kritik am Kapitalismus kann man Steiningers Hörspiel verstehen oder auch als tiefschwarze Farce auf den Perfektionswahn unserer Zeit, der Euthanasiebestrebungen im Schlepptau führt, oder als drastisch-komisches Mysterienspiel mit Stan und Ollie als Ministranten. Wie dem auch sei, "Fleisch" regt an, sich über die heutigen Wertvorstellungen Gedanken zu machen, aber Moralinsäure wird man bei Steininger vergeblich erwarten. Und warum das Ganze den Abschluss unserer Reihe "Viechereien" bildet? Vielleicht gibt es - über die genetische Nähe hinaus - zwischen Mensch und Schwein doch verwandtschaftliche Bindungen ...
Anne-Lou Steininger, 1963 im Wallis geboren, lebt in Genf. Nach einem Philosophie- und Politik-Studium in Lausanne arbeitete sie in der Werbebranche. Ihr erster Roman "La maladie d'être mouche" (96, Prix Alpes-Jura 97) hatte auch als Theaterstück Erfolg. 1998 erhielt sie den Preis der Stiftung E. und M. Sandoz. "Le destin des viandes"/"Fleisch" wurde 2001 von der Société Genevoise des Ecrivains ausgezeichnet.