ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der arme Heinrich
Vorlage: Der arme Heinrich (Verserzählung, mittelhochdeutsch)
Übersetzung: Rainer Malkowski
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Johanna Fegert, Christiane Köhler
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Hans Gerd Krogmann
Um 1195 entstand die höfische Legende um den schwäbischen Adelsherrn Heinrich, der inmitten seines weltlichen Glücks vom Aussatz befallen wird, von dem ihn keine Heilkunst seiner Zeit befreien kann. Der schwerkranke Mann verlässt seine gewohnte Welt. Er kann nach ärztlichem Rat nur durch ein ungeheuerliches Opfer geheilt werden. Er will dieses Opfer, den freiwilligen Tod eines jungen Mädchens, annehmen. Erst in letzter Sekunde besinnt er sich. Der einst vom Leben Verwöhnte erkennt, dass er sein Schicksal tragen muss. Diese Einsicht ermöglicht schließlich die Heilung und den glücklichen Ausgang der Geschichte.
Hartmann von der Aue (um 1168-um 1210) war ein belesener ritterlicher Ministeriale im Dienst eines südwestdeutschen Lehnsherren und wurde zum modellgebenden höfischen Erzähler der Stauferzeit. "Dank ihm hat die Literatursprache der mittelhochdeutschen Dichter einen alemannischen Einschlag, und nicht zuletzt die Ausstrahlung seines Werkes war es, die den deutschen Südwesten zum Zentrum der hochhöfischen Poesie machte." (Peter Wapnewski)