ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Originaltonhörspiel



Hermann Bohlen

Immer am Regal lang ...

Auf Originalton-Spurensuche im Radio-Bremen-Archiv


Dramaturgie: Holger Rink

Technische Realisierung: Werner Staats


Realisation: Hermann Bohlen

Für das Radio Bremen-Hörspiel-Projekt "Originaltöne der 50er Jahre" kam der Autor und Regisseur Hermann Bohlen für drei Tage ins Radio Bremen-Archiv. Die Idee: Tondokumente zu entdecken, die Zeugnis geben über Stimmungen, Befindlichkeiten und das Leben in den 50er Jahren in Interviews, Reportagen, Schulfunksendungen und anderen archivierten Produktionen der Zeit. Gesucht wurden Tondokumente mit dem Charme des Privaten, des Amateurhaften, des lebendigen Alltäglichen, ganz im Gegensatz zu den bekannten offiziellen Politikerverlautbarungen, den trockenen Erklärungen von Funktionsträgern und anderen Repräsentanten der Gesellschaft, wie sie in allen Rundfunkarchiven mehr oder weniger gut sortiert griffbereit aufgehoben sind. Das RB-Archiv hat sich als wahre Schatztruhe erwiesen. Hermann Bohlen stellt in dieser Sendung Tondokumente vor, die nicht für sein 50er Jahre Hörspiel verwendet wurden, die aber zu originell und kostbar sind, um ungehört wieder im Archiv in den Regalen zu verschwinden. Spätestens seit seinem Hörspielerfolg über das Leben in den 60er Jahren ("Sag doch auch mal was") gilt Hermann Bohlen als genialer Entdecker von seltenen Tondokumenten, Hörspiel-Fundstücken, von ungewöhnlichen "Schall"-, gelegentlich auch "Rausch"-Quellen aus vergangenen Tonzeiten.

Hermann Bohlen, geboren 1963, aufgewachsen in Plünnbüttel (Dorf in der Lüneburger Heide), Adoleszenz im Spannungsfeld zwischen Betglocke und Misthaufen. Sein Abitur machte er in Lüneburg, den Zivildienst leistete er in Frankfurt am Main ab. Er studierte Sinologie in Hamburg, Shanghai und Berlin. Seit 1988 ist er in Berlin sesshaft. Er arbeitete mit beim "Nachtflug" von Radio 100, schrieb Hörstücke über Baratterie (Selbstversenkung) und Geräuschfragen beim Essen und Reden (Schmatzen). Er schloss sein Studium 1992 mit einer Arbeit über Onomatopöie in der chinesischen Sprache ab. Seit 1995 ist er Hörspielautor und -produzent. Sein Hörspiel "Prozedur 770" wurde 1997 mit dem Publikumspreis "Lautsprecher" der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen 2004

Erstsendung: 30.07.2004 | 84'37

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