ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Denkzettel
Musik von Wilhelm Killmayer unter Verwendung von Kompositionen Bellmans
Komposition: Wilhelm Killmayer
Regie: Hermann Wenninger
Leopold Ahlsen zeichnet das wechselvolle Leben des Dichters, Komponisten und Sängers Carl Michael Bellman nach, den man den François Villon Schwedens nennen könnte: 1741 in Stockholm geboren als Sohn eines Sekretärs in der Schloßkanzlei; Scheitern in seinem ersten Beruf als Bankoxtraordinarius wegen "mangelnder Anpassung"; dann Aufenthalt "zum Zweck wirtschaftlicher Studien" in Uppsala. Nach seiner Rückkehr nach Stockholm war Bellman zunächst als Kontorist einer staatlichen Manufaktur tätig, dann als Bankangestellter. Langsam wurde er durch seine satirisch-polemischen und lyrischen Arbeiten berühmt, die ihm auch während seiner berufslosen Bohemezeit den Lebensunterhalt mehr schlecht als recht sicherten. 1772 lernte Bellman den jungen schwedischen König Gustav III. kennen, der ihm zunächst mit dem Amt eines Sekretärs in der staatlichen Nummernlotterie, dann des Königlichen Hofsekretärs regelmäßige Einkünfte sicherte. Seit etwa 1775 konnte Bellman ein relativ sorgenfreies Leben führen. Er heiratete Lowisa Grönlund. Jetzt entstanden die meisten Stücke von "Fredmans Epistlar" (1791 im Druck erschienen, seitdem in unzähligen Auflagen). Die Lieder, die Bellman in den Kneipen Stockholms sang, waren Ausdruck der Lebensfreude und der kritischen Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Als Gustav III. 1792 einem politischen Mord zu Opfer fiel, verlor Bellman mit dem königlichen Schutz seine Einkünfte. Zudem der Verschrobenheit der Gesellschaft und politischen Feinden ausgesetzt, geriet er in Schuldhaft. Am 11. Februar 1795 starb Carl Michael Bellman "singend und zur Laute spielend im Bett, von Angehörigen und Freunden umgeben".