ARD-Hörspieldatenbank


Collage


1945 - davor und danach


Ulrich Lampen, Peter Steinbach

Die NS-Führung im Verhör (4. Teil: Recht: Verantwortung der Juristen)


Vorlage: nternationales Militärtribunal, Nürnberg: Vernehmung von Franz Schlegelberger, Staatssekretär im Reichsjustizministerium, 02.08.1946 (Tondokument)

Technische Realisierung: Daniel Senger, Waltraud Gruber

Regieassistenz: Benno Schurr


Regie: Ulrich Lampen

Das NS-Regime gilt als Unrechtsstaat, weil es die wichtige Funktion des Rechts, "Schutz der Schwachen" zu sein, systematisch zerstörte. Durch Abschaffung der Weimarer Grundrechtsordnung und durch grundlegende Änderungen etwa in der Strafgesetzordnung war der Einzelne der Willkür ausgesetzt und konnte sich nicht mehr auf die Verbindlichkeit rechtsstaatlicher Normen verlassen. "Der Führer setzt das Recht" - das war eine oft gehörte Formulierung. Eine Rechtsprechung, die sich zugleich auf die normative Kraft des "gesunden Volksempfindens" berief, machte sich zum Diener des Staates und verwahrte sich nicht gegen Rechtsbrüche, die sich aus der Parteiideologie ableiteten. Justizieller Massenmord war die Folge. Wie war die Rechtsprechung aufgebaut, wie funktionierte sie? Welche neuen Prinzipien rückten an die Stelle der alten? Wenn es ein Naturrecht gibt, musste klar sein, dass die Verbrechen des Dritten Reiches sich nicht auf Gesetzlichkeit berufen konnten. So berührten Ankläger, Angeklagte und Verteidiger in den Nürnberger Verhören Grundprobleme einer Rechtsordnung im Zeichen der Diktatur.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Peter Steinbach
Klaus BarnerVoice Over: Vorsitzender Lord/Richter Sir Geoffrey Lawrence
Martin RuthenbergVoice Over: Ankläger Thomas J. Dodd

Sonstige MitwirkendeFunktion
Johanna DietrichMitarbeit
Elisabeth HartjensArchiv-Recherchen
Peter SteinbachWissenschaftliche Beratung
Michael StolleWissenschaftliche Beratung


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk / Mitteldeutscher Rundfunk 2005

Erstsendung: 11.08.2005 | 54'58


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2006


REZENSIONEN

  • Christian Hörburger. Funk-Korrespondenz. 53. Jahrgang. Nr. 34. 26.08.2005. S. 41f.

Darstellung: