ARD-Hörspieldatenbank
Collage
Ulrich Lampen, Peter Steinbach
Die NS-Führung im Verhör (6. Teil: Neugier: Menschenversuche)
Vorlage: Internationales Militärtribunal, Nürnberg: Vernehmung von Prof. Dr. med. Karl Gebhardt, beratender Chirurg der Waffen-SS und SS-Gruppenführer, 07.03.1947 (Tondokument)
Technische Realisierung: Daniel Senger, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Benno Schurr
Regie: Ulrich Lampen
Nationalsozialisten propagierten eine Rassenlehre, die sich auf den Anspruch der Rassenpflege stützte. Dabei wurde deutlich, dass sie sich gegen Menschen richtete, die man als "Ballastexistenzen" bezeichnete. Maßnahmen gegen "lebensunwertes Leben" waren die Folge. Hunderttausende wurden als Geisteskranke ermordet - mit Unterstützung von Medizinern, die auch nicht davor zurückschreckten, ihre Experimente an lebenden Objekten vorzunehmen. Bei angeblich kriegswichtiger Forschung wurden vor allem KZ-Häftlinge von Ärzten für Versuche missbraucht, die meist tödlich endeten. In den Nürnberger Prozessen wurde das Ausmaß wissenschaftlich verbrämter Verbrechen deutlich. Wie erklärten die Beteiligten ihr Verhalten, das den Maximen ärztlicher Ethik widersprach? Sie erklärten, medizinische Fortschritte erzielen zu müssen und wälzten die Verantwortung ab. Wo aber liegen die Grenzen von Wissenschaft? Wie weit reicht die individuelle Verantwortlichkeit? So wurden in Nürnberg auch Grundfragen ärztlicher Ethik verhandelt.