ARD-Hörspieldatenbank
Collage
Ulrich Lampen, Peter Steinbach
Die NS-Führung im Verhör (7. Teil: Knechtschaft: Zwangsarbeit)
Vorlage: Internationales Militärtribunal, Nürnberg: Vernehmung des Generalbevollmächtigten des Arbeitseinsatzes Ernst Friedrich Christoph Sauckel, 31.05.1946 (Tondokument)
Technische Realisierung: Daniel Senger, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Benno Schurr
Regie: Ulrich Lampen
Nach 1945 wurde das Dritte Reich oft als "Sklavenstaat" bezeichnet, weil Millionen "Fremd- und Zwangsarbeiter" aus ganz Europa, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge unter schwierigsten Lebensbedingungen zur Arbeit gezwungen wurden. Wie funktionierte dieses System, das bis heute nachwirkt, weil "Sklavenarbeiter" finanziell zu entschädigen sind? Die deutsche Führung zielte auf die totale Ausbeutung der besetzten Gebiete. Außer Rohstoffen, Devisen und Gold ging es dabei um Menschen - um menschliche Arbeitskraft und "Menschenmaterial". Als "freiwillige Anwerbungen" erfolglos blieben, setzten die Besatzer auf Zwang und Terror. Razzien, Repressalien und Deportation waren die Regel. Ganze Dörfer und Landstriche wurden nach potentiellen Arbeitskräften durchkämmt. Vor allem Osteuropäer galten als "Untermenschen" und wurden zum "Reichseinsatz" in Deutschland verschleppt. In den Nürnberger Prozessen wurde "Zwangsarbeit" erstmals als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" definiert. Die Verantwortlichen für die "Mobilisierung" von Arbeitskräften in den besetzten Gebieten wurden ausnahmslos verurteilt.