ARD-Hörspieldatenbank
Collage
Ulrich Lampen, Peter Steinbach
Die NS-Führung im Verhör (8. Teil: Ausrottung: Endlösung)
Vorlage: Internationales Militärtribunal, Nürnberg: Vernehmung von SS-Hauptsturmführer Dieter Wisliceny, Mitarbeiter von Adolf Eichmann, 03.01.1946 (Tondokument)
Technische Realisierung: Daniel Senger, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Benno Schurr
Regie: Ulrich Lampen
"Sonderbehandlung", "Rassen- und Siedlungshauptamt", "völkische Flurbereinigung", "Endlösung der Judenfrage" - das sind mehr als Begriffe einer scheinbar rationalen Tarnsprache. Sie verbinden sich mit einem der grausamsten Verbrechen in der Geschichte: dem Völkermord an den Juden. In den Nürnberger Prozessen wurden Täter nicht nur mit ihren Verbrechen konfrontiert. Es ging auch darum, begriffliche Verklärungen von Untaten aufzubrechen. Deshalb versuchten Ermittler und Ankläger, durch Zeugenaussagen und Verhöre die Tarnsprache der Nationalsozialisten zu entschlüsseln. Wie rechtfertigten die Täter ihr Verhalten? Wie gingen sie mit Verantwortung und Schuld um? Die Täter stammten aus allen Bevölkerungsschichten. Warum wurden aus Bürokraten, Juristen und Ärzten die Organisatoren des Völkermordes? Wie konnten sich, so fragten nicht nur Nachlebende, sondern auch die Opfer, die Deutschen in einen bis heute nicht vorstellbaren Vernichtungswahn hineintreiben lassen? Waren sie "willige Vollstrecker" der Wahnvorstellungen ihres als charismatisch empfundenen Führers oder ein Tätervolk?