ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel



Werner Helmes

Die Glücksmaschine


Technische Realisierung: Karl Woitzyk, Ursula Korehnke


Regie: Heinz Stoewer

Ein Psycho-Kybernetiker konstruiert einen Apparat, mit dem das Glück mathematisch kalkulierbar wird. Themistokles Nikander ist der reichste Mann der Welt, und er ist ein Misanthrop. Kein Tag, an dem er nicht mit Bittgesuchen, Wohltätigkeitsaufrufen und Erpresserbriefen überschwemmt wird. Er ist es gewohnt, von Leuten aufgesucht zu werden, die ihm eine Idee verkaufen wollen, aber dieser Fall weckt sein Interesse. Drei Tage hat Herr Gregor hartnäckig im Vorzimmer ausgeharrt, um vorgelassen zu werden. Sein kybernetischer Verstärker soll die blinde Wahl des Glücks mit Hilfe der Mathematik korrigieren und in eine berechenbare Größe verwandeln. Jedem Menschen stehen verschiedene Wege offen, aber die meisten schlagen den falschen ein. Die Maschine wird ihrem Besitzer unbestechlich den Weg nennen, der zum Glück führt oder geführt hätte, wenn er ihn rechtzeitig gegangen wäre, sofern er ihr nur all seine Wünsche, Träume, Hoffnungen und Enttäuschungen anvertraut. Nachdem die Maschine unter den millionenfachen Möglichkeiten die glücklichste errechnet hat, wird sie mit einem harmonischen Klang reagieren; Unglück wird sie mit Dissonanzen beantworten. Nikander ist beeindruckt. Er kauft die Idee und finanziert ihre Realisierung. Gregor heiratet Nikanders Sekretärin, die sich von dem Geld ein luxuriöses Leben gönnt. Ein Jahr arbeitet Gregor Tag und Nacht in seinem Laboratorium, dann ist der Felicitator fertig. Wie von Gregor vorhergesehen, reagiert er in neun von zehn Fällen negativ. Schon sind mehr als vierzig Millionen Einzeldaten gespeichert, drei Viertel von Nikanders Leben. Doch überraschenderweise reagiert die Maschine immer dann mit einem langanhaltenden positiven Ausschlag, wenn Nikander sich auf eine bestimmte Episode seiner Jugend besinnt, als er gemeinsam mit einem Jugendfreund englische Ladies beklaute und in eine gewisse Apollonia verliebt war, zu der er trotz seines Versprechens nie zurückgekehrt war. Dieser Wahrheit glaubt er sich nur entziehen zu können, indem er die Maschine zerschlägt. Im selben Augenblick fühlt er sich zum ersten Mal wirklich glücklich.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Hanns Dieter Hüsch
Gert Tellkampf
Böse
Richter


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1966

Erstsendung: 13.03.1966 | 61'55

 

 

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