ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel



Jack Vance

Das Land der Masken


Technische Realisierung: Hans Martin, Marie-Luise von Brockelt

Regieassistenz: Dagmar Geschke


Regie: Manfred Marchfelder

Ein Planet, auf dem Ehre und Ansehen die einzige Währung sind und niemand offen sein Gesicht zeigt, wird zum Schauplatz einer Verbrecherjagd. Mildes Klima und Überfluß haben auf Sirene eine höchst individualistische Gesellschaft begünstigt. Das spiegelt sich in der Sprache wieder, die in erster Linie Gefühle ausdrückt. Worte werden gesungen und von einem für die jeweilige Stimmung charakteristischen Instrument begleitet. Wer von Eingeborenen Informationen erhalten will, wird mit virtuosen Arien abgespeist, und wer sich nicht in der gleichen Art ausdrücken kann, stößt auf tiefe Verachtung. Es gibt kein Geld, sondern ausschließlich "Strakh", das für Begriffe wie Prestige, Ehre und guten Ruf steht und für die soziale Stellung entscheidend ist. Gemäß der Philosophie, daß niemand gezwungen werden darf, seine Gesichtszüge, für die er nicht kann, zur Schau zu stellen, trägt jeder die Maske, die seinem Strakh am meisten entspricht. Niemand zeigt je sein wahres Gesicht. Wer in dieser Welt ohne Gesichter die falsche Maske trägt, kann wenige Stunden später tot sein. So ist es auch dem irdischen Konsul ergangen, dessen Nachfolger, Sir Edward Thissel, sich jeden wachen Augenblick der Vielzahl ungewohnter Instrumente, Akkorde und Tonleitern widmet, um sich wenigstens auf primitive Weise verständigen zu können. Drei Monate ist er erst auf Sirene, da erreicht ihn die Order, Haxo Angmark, einen gefährlichen Kriminellen, zu stellen und dingfest zu machen, und das, obwohl er nicht einmal seine Maske kennt. Von den Einheimischen kann er keine Hilfe erwarten; mit seinem geringen Strakh stößt er überall auf Gleichgültigkeit und Zurückweisung. Als die Leiche eines Ausländers gefunden wird, steht fest, daß Angmark ihn umgebracht hat, um dessen Identität annehmen zu können. Doch er kann zwar sein Gesicht, nicht aber seine Persönlichkeit verbergen. Seine Vorliebe für bestimmte Masken des Ermordeten bringt Thissel schließlich auf die richtige Spur. Angmarks Versuch, erneut die Identität zu wechseln, wird ihm zum Verhängnis, und am Ende kann Thissel seine Maske mit einer würdigeren vertauschen, die seinem neugewonnenen Strakh entspricht.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Harry Wüstenhagen
Peter Fitz
Lothar Blumhagen
Klaus Miedel
Jürgen Thormann
Rolf Marnitz
Hermann Ebeling
Wolfgang Condrus
Michael Nowka
Klaus Jepsen


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

RIAS Berlin 1977

Erstsendung: 14.08.1977 | 43'40

Darstellung: