ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Karfreitag der Henker
Komposition: Rainer Quade
Technische Realisierung: Jürgen Glosemeyer, Barbara Göbel
Regieassistenz: Sven Töniges
Regie: Jörg Schlüter
"Wie ein Mensch stirbt, habe ich beobachtet. Aber wie man tötet ..." Als gälte es, dieses Versäumnis aufzuarbeiten, reist eine Frau aus Deutschland nach Texas, um einen Todeskandidaten aufzusuchen, mit dem sie in Briefkontakt steht. Es ist der Versuch, zu verstehen und der Atmosphäre nachzuspüren, die während der letzten Tage des Delinquenten im Todestrakt herrscht. Wie fühlt sich der Grenzbereich zwischen Leben und angeordnetem Tod an? Wer zieht diese Grenze überhaupt? Und mit welcher Berechtigung, durch wen legitimiert? Und was geht in den Menschen vor, deren Hände die Exekution umsetzen? Sie wird Zeugin des Todes-Vollzugs, und auf dem Rückflug nach Hause begegnen ihr Wärter und Henker noch einmal. Und der ganze Medienrummel. Und unweigerlich stellt sich eine Verbindung her zur berühmten Exekution, die vor gut 2000 Jahren an einem Mann aus Nazareth verübt wurde.
Susanne Krahe, 1959 geboren, hat evangelische Theologie studiert und in der wissenschaftlichen Bibelexegese gearbeitet. 1989 wurde sie durch eine plötzliche Erblindung aus dem akademischen Leben gerissen. Seither lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Unna. Susanne Krahe schreibt Hörspiele, Features, Erzählungen und Romane sowie Artikel und Sachbücher zu theologischen und medizinethischen Themen. Der WDR produzierte von ihr "Grenzgang" (1997, ausgezeichnet als Hörspiel des Monats), "Die Fütterung" (1998) sowie "Das Blindenspiel" (2001).