ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Ein argentinischer Augenblick
Vorlage: Ein argentinischer Augenblick (Theaterstück, spanisch)
Übersetzung: Almuth Fricke
Redaktion: Ralf Kröner
Regie: Hans-Peter Bögel
Das Stück entstand für das Theater, als die politische und wirtschaftliche Krise in Argentinien ihren Höhepunkt erreichte. Der Autor schrieb damals dazu: "Dezember 2001 bis Januar 2002. Wird denn alles zur Farce? (...) Ein ganzes Volk geht auf die Straße und fordert - ohne es zu wissen - das Unmögliche: Es will gut leben, aber in einem kapitalistischen System." Eine Runde von Offizieren nebst Gattinnen, die einst der faschistischen Junta gedient hatten, treffen sich, um Urlaubsdias anzuschauen, während draußen demonstriert wird. Die Verbindung zwischen drinnen und draußen stellt die Tochter einer der Militärs, das "Bomben-Mädchen", her. Am Ende erfährt sie, dass sie gar nicht dessen richtige Tochter ist, sondern dass er sie adoptiert hat, nachdem ihr Vater zu Tode gefoltert worden ist; doch endet das Stück nicht tragisch, sondern als Farce.
Rafael Spregelburd wurde 1970 in Buenos Aires geboren und hat in den letzten Jahren auch in Deutschland Beachtung gefunden. Stücke von ihm wurden im Stuttgarter Theaterhaus und an der Berliner Schaubühne aufgeführt, und im letzten Frühjahr war er Stipendiat an der Akademie Schloss Solitude.