ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel



Gisela von Wysocki

Wir machen Musik

Die Geschichte einer Suggestion


Redaktion: Peter Liermann

Technische Realisierung: Helmut Becker

Strenggenommen ist die aus einem im Frankfurter Literaturhaus im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Psychoanalyse in der Literatur - Literatur in der Psychoanalyse" im Winter 2004 gehaltenen Vortrag entstandene Sendung kein Hörspiel. Die darin vorgestellte Thematik aber berührt ganz zentrale rundfunkspezifische Materien, Angelegenheiten, die nicht nur einem Kind geheimnisvoll erscheinen müssen: Es geht um die so mysteriöse wie faszinierende Möglichkeit der Aufzeichnung von Musik, Stimmen und Gesang. Der Vater, Aufnahmeleiter bei der Grammophonfirma "Lindström-Odeon" in Berlin, bringt am Abend Schallplatten mit nach Hause. Was sind das für rätselhafte schwarze Scheiben, zerfurcht von einer endlosen Rille, aus der sich mithilfe einer kleinen Nadel die schönsten Töne entlocken lassen? Wie kommt die Musik da hinein? Während die Arbeit des Vaters sich tagsüber um Beethovens Klaviersonaten oder Wagners "Tannhäuser" dreht, findet am Abend eine Art Rückeroberung statt, denn seine geheime Liebe gilt der leichten Muse, dem Varieté mit seinen Trommlern und Soubretten, tanzenden Derwischen, singenden Sägen und der Wiener "Fledermaus". So bleibt auch die abendliche Hausmusik nicht von dem spannungsreichen Dreieck Vater-Mutter-Kind verschont. Die Rede ist von einem Kind, "das gewissermaßen am Arm der Musik, auf den Flügeln des Gesanges (eines oft entgleisenden, sich im Ton vergreifenden Gesanges) hineingewachsen ist in die Welt der Großen. Eine Geschichte, die sich von der Kindheit her aufbaut. Aber weder macht sie halt in der Kindheit, diese Geschichte, noch findet sie ihn dort." (Gisela von Wysocki)

Gisela von Wysocki lebt in Berlin und Frankfurt am Main. Sie ist Theater- und Hörspielautorin, Essayistin und Dozentin am Theaterwissenschaftlichen Institut der FU Berlin.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Gisela von Wysocki


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2006

Erstsendung: 12.02.2006 | 14:05 Uhr | 69'36


REZENSIONEN

  • Markus Collalti: Funk-Korrespondenz. 54. Jahrgang. Nr. 7. 17.02.2006. S. 29.

Darstellung: