ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fritz Ritter von Herzmanovsky-Orlando
Cyriaks Reise
Fantasiestück
Vorlage: Maskenspiel der Genien (Roman)
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Komposition: Heinz von Cramer
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Martha Seeberger, André Bouchareb
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Heinz von Cramer
"Es ist eine traurige, aber unbestreitbare Tatsache, daß die Welt dem Phänomen Österreich mit tiefem Unwissen gegenübersteht." Auch in dem bereits 1928 entstandenen und erst 1958, vier Jahre nach Herzmanovsky-Orlandos Tod veröffentlichten Roman, findet sich jenes skurrile austriakische Traumland Tarockanien wieder, in dem die absonderlichsten Dinge zur Tagesordnung gehören. Im "Maskenspiel der Genien" jedoch verschränkt er dieses wunderbar barocke Traumreich mit der klassischen griechischen Mythenwelt. Cyriakus von Pizzicolli erscheinen auf seiner Reise die rätselhaftesten Sphinxgestalten, deren verheißungsvollste die zauberhafte Cyparis ist, die sich ihm in immer neuen Masken nähert. Auf diese Weise entfremdet sie Cyriak der Wirklichkeit und lockt ihn auf den ihm bestimmten Weg, der zu ihr, zugleich aber auch in den Tod führt. Cyriak, der als Wiedergänger des Aktaion dem Tode geweiht ist, weil er Artemis mit ihren Nymphen belauschte, wird in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden gejagt und zerfleischt.
Fritz von Herzmanovsky-Orlando, 1877 in Wien geboren, studierte Architektur, war einige Jahre bei einer Denkmalskommission und später in einem Ingenieurbüro beschäftigt; 1916 zog er sich von jeder beruflichen Tätigkeit zurück und lebte fortan in Meran, wo er 1954 auf Schloss Rametz starb. Er schrieb eigentümliche, fantastische Texte, Romane, Erzählungen, Lustspiele, Ballette, von denen nur "Der Gaulschreck im Rosennetz" zu Lebzeiten erschien.