ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Polizeyschule
Komposition: Mike Herting
Technische Realisierung: Jürgen Glosemeyer, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Tobias Schier
Regie: Petra Feldhoff
Das reformierte Polizeywesen schreibt sich jetzt mit "y". Denn "y" ist nach oben offen und verjüngt sich nach unten, endlich ein gewollter Fingerzeig in Richtung Basis. Drei Polizeischüler nehmen an dem neuen Übungsprogramm teil. Die hoffnungsvollen Anwärter schlüpfen wechselweise in die Rollen von Opfern, Tätern und Sicherheitsbeamten. Ihre Leistungsbereitschaft soll unter Beweis gestellt und die künftige Vorgehensweise optimiert werden. Doch schon bald klafft ein tiefer Graben zwischen Motivation und Können bei den so hoch motivierten Schülern. Die neue, moderne Polizeyschule zeigt nicht die gewünschte Wirkung, und die Auszubildenden schießen meilenweit übers Ziel hinaus. "Polizeyschule" ist eine gelungene Satire über Imagekampagnen und aufgesetztes Erneuerungs- und Modernisierungsbestreben öffentlicher Institutionen und zeigt, wie wenig schöne neue Begriffe und wohlklingende Slogans mit der Realität gemein haben.
Till Müller-Klug, geboren 1967 in Berlin, Autor und Slam-Poet, schrieb mehrere Romane und Hörspiele. Nach "Die Liebespopulistin" (2004), "Fotofinish" (2005), "Die Neue Freundlichkeit" (2006) ist "Polizeyschule" sein viertes Hörspiel für den WDR.