ARD-Hörspieldatenbank

Ars acustica


Literatur-Landschaften


Meister Eckhart

Vom inneren und äußeren Menschen


Vorlage: Nach Texten von Meister Eckhart (Prosa, mittelhochdeutsch)

Übersetzung: Josef Quint

Komposition: Ronald Steckel

Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting

Technische Realisierung: Matthias Kirschke


Realisation: Ronald Steckel, Matthias Kirschke

Die historische Mystik, die am Oberrhein eines ihrer Zentren hatte, lebt von der Weigerung, die Hinfälligkeit alles Lebenden als endgültig hinzunehmen und übt Kritik daran, dem Seelischen keinen Raum zu lassen. "Vom edlen Menschen" spricht um 1314 Meister Eckehart, um dem Seelischen eine innere Geräumigkeit zu erschließen, die nicht durch Äußeres erpressbar ist. Nichts scheint dem heutigen Bewusstsein ferner zu liegen, in dem der Mensch so ungefähr das Letzte ist, was sich in der Herrschaft der Dinge und Verhältnisse behaupten kann. "Die Raumbegriffe 'Innen' und 'Außen' spielen für das abendländische Denken eine wesentliche Rolle; sie bedeuten oft - inmitten aller kulturell bedingten 'Verbindungen' - auch Reibung, Spannung, Krise. Die bis ins späte Mittelalter und bis zum Beginn der Neuzeit geläufigen Begriffe des 'inneren' und 'äußeren' Menschen sind für die Dramaturgie des Hörstücks als akustische Spannungspole gedacht." (Ronald Steckel)

Ronald Steckel, geboren 1945 auf Sylt, lebt seit 1968 als freier Schriftsteller, Komponist und Regisseur in Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Bücher, Essays, Hörstücke und Features, Kompositionen für Theaterstücke, Klang-Installationen, Konzert-Performances, Experimentalfilme und Theaterstücke. Für den WDR realisierte er zuletzt das dreistündige Hörstück "Auschwitz. Stimmen" (2005)

Meister Eckhart (um 1260 bis 1327) wurde in Erfurt Dominikaner und erhielt im Kloster seine Grundausbildung im Studium der freien Künste, der Naturphilosophie, der Theologie und des Studiums generale. 1313 hatte er eine Professur in Paris inne, seit 1314 in Straßburg. Dort wurde er als Prior des Dominikaner-Konvents zur Zentralfigur der oberdeutschen Mystik. Danach wurde er Professor in Köln, wo der Erzbischof 1326 wegen angeblicher ketzerischer Aussagen ein Inquisitionsverfahren gegen ihn eröffnete. 1329 wurden 17 von 28 seiner inkriminierten Lehrsätze durch eine päpstliche Bulle als häretisch verurteilt.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Max Hopp

Sonstige MitwirkendeFunktion
Peter KainzSprachaufnahmen


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2007

Erstsendung: 14.09.2007 | 22:03 Uhr | 52'52


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: SWR Edition 2013 (Hörspiel-Download)


REZENSIONEN

  • Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. Nr. 39. 28.09.2007. S. 29f.

Darstellung: