ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ich bin doch Cheops
Übersetzung: Katarzyna Kaminska-Hoffmann
Komposition: Jörg Gollasch
Redaktion: Götz Schmedes
Technische Realisierung: Jean-Boris Szymczak
Regie: Heike Tauch
"Woher kommst Du, Staub? Wohin gehst Du?" Danuta ist allein, wenn sie putzt, also redet sie mit sich oder mit dem Staub. Sie kommt von Polen nach Berlin, weil sie hier als Putzfrau in drei Tagen mehr verdient als dort in einem Monat als Krankenschwester. Im Staub sieht Danuta Raum und Zeit aufgehoben, sie versetzt sich in das alte Ägypten, wo sie sich in Gestalt von Pharaonen oder mythologischen Figuren wiederfindet. Impressionen aus dem heutigen Ägypten, wohin Danuta mit ihrer Tochter gereist war, kontrastieren damit. "Ägypten" aber bedeutet für Danuta noch mehr, "Ägypten" nennt sie ihren Freund. Sie liebt ihn, aller Fremdheit zum Trotz, die sich immer wieder zwischen sie zu drängen versucht - im Jetzt und in mythischen Dimensionen wie in der Geschichte von Isis und Osiris.
Uta Ackermann, geboren 1964 in Dresden, studierte in Leipzig, Leningrad und Paris und promovierte über René Char. Sie lebt als freie Autorin und Übersetzerin (aus dem Französischen und Russischen) in Berlin. Sie veröffentlichte Gedichte, Hörspiele ("Das Blut der Distel", DLR 1998; "Das Rauschen von Nußbaumblättern im Ohr", SR 1994) und Theaterstücke ("Joseph Süß", 1999; "Supermarkt", 2001; "Die Steine selbst", 2006). "Ich bin doch Cheops" ist ihr erstes Hörspiel für den WDR.