ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Chronik der Gefühle (5. Teil: Schlachtbeschreibung)
Vorlage: Chronik der Gefühle (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Karl Bruckmaier
Komposition: Schorsch Kamerun
Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Hans Scheck, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Regie: Karl Bruckmaier
"'Schlachtbeschreibung' (1964) beschreibt den organisatorischen Aufbau eines Unglücks: die Katastrophe der 6. Armee in der Schneewüste von Stalingrad. Folgende Einrichtungen und Sammlungen wurden benutzt: Institut für Zeitgeschichte, München; Bundesarchiv; Berichte von Rückkehrern; privat zur Verfügung gestellte Befragungen; Funksprüche und Aktenunterlagen. Die Aussagen der Praktiker (Offiziere, Soldaten, Ärzte) entsprechen authentischen Befragungen. Insofern können sie dokumentarisch belegt werden. Die Szenen werden dadurch nicht dokumentarischer. Wer in Stalingrad etwas sah, Aktenvermerke schrieb, Nachrichten durchgab, Quellen schuf, stützte sich auf das, was zwei Augen sehen können. Ein Unglück, das eine Maschinerie von 300.000 Menschen betrifft, ist so nicht zu erfassen. Von 300.000 Menschen, die unmittelbar beteiligt waren, gingen etwa 86.000 in Gefangenschaft, nur 5.000 kehrten nach Hause zurück. Sie wurden wenig befragt. In der Erstausgabe von "Schlachtbeschreibung" waren sämtliche historischen Namen abgekürzt, z. B. St. = Stalingrad, Hi. = Hitler. Dies war ein Versuch, zu einer Enthierarchisierung der Tatsachen zu gelangen. Wegen des zeitlichen Abstands habe ich inzwischen eine Reihe der Abkürzungen wieder geöffnet. Das Schlimmste an einem Unglück ist, dass es die Nachricht ohne Botschaft mit sich nimmt." (Alexander Kluge)