ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Türkischer Halbmond als Gastarbeiter
Technische Realisierung: Horst Dähne, B. Schurmann
Regieassistenz: Constantin Chelmis
Regie: Peter Michel Ladiges
Angesiedelt im Kneipen- und Submilieu treffen sich Rauba, ein Gammler und Pole, Hassan, ein Türke, Emma, seine deutsche Frau, Georgia, eine ruinierte Mitzwanzigerin, und George, ein Türke, ebenfalls Gammler, der zuguterletzt Sulinam, Hassans Tochter, verführt und die Blutrache auf sich zieht. Doch ehe es dahin kommt, zeigt Peter Greiner in einem balladesken Ton das Miteinander und Zusammen solcher Typen wie Rauba, von Gastarbeitern, kaputten Typen, von Menschen also mit z.T. ganz anderer sozialer und kultureller Herkunft. Es wird deutlich, daß hier ein Milieu entstanden ist mit eigenen Umgangsformen. Eingebettet in dieses Milieu wird die besondere Problematik türkischer Arbeiter geschildert, ihre Schwierigkeiten, sich den Sitten des neuen Landes anzupassen, ihre eigene Kultur verleugnen zu müssen, um nicht ständig mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Daß das dennoch geschieht, ist fast zwangsläufige Begleiterscheinung. Die Gefahr, asozial zu werden, ist groß. Und hier liegt die besondere Spannung des Stückes: hier Hassan, der seine Sitten hochhält, um nicht unterzugehen, und dort George, der längst n kein Türke mehr ist, ständig die Sitten verletzt, verfolgt wird, ohne aber eine neue Heimat finden zu können. (Pressetext von 1977)