ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Willy H. Thiem

Waisenkinder

Hinweise auf Ursprung und Zerfall von Protest


Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann

Regieassistenz: Stefan Dutt


Regie: Willy H. Thiem

Immer wieder reißt dieser Autor Fragen an, die zwischen den Generationen spielen (zuletzt in "Zuflucht", SR/BR 1978). Gut, daß er die Antworten nicht gleich parat hat. - Denn gibt es überhaupt eine Lösung für den Konflikt zwischen Mutter und Tochter, zwischen Gerda, der Geschäftsfrau der Wirtschaftswunder-Generation, die die materiellen bedingungen eines Lebens in Wohlstand erschuftet hat, und Gaby, der inzwischen 28-jährigen Studentin, die zusammen mit noch vier anderen Frauen einer Wohngemeinschaft den Idealen der 68-er Jahre nachtrauert? Kann da die liberale und tolerante Tante Luise, Studienrätin und parteipolitisch-gebundene Karrierefrau, eine Verbindung herstellen? LUISE: Ich lasse doch auch nicht meine abgerauchte Zigarette in den Kaffeerest hier in der Tasse fallen und ich lasse auch abgegessene Teller nicht tagelang rumstehen! Aber da würde deine Gaby jetzt sagen,d aß damit noch keine entscheidende menschliche Qualität definiert ist, mit so einem bißchen - Benehmen, mit so einer Lappalie. Gaby verlangt mehr. GERDA: Soll sie - ! Von mir aus! nur zu -! Warum verlangt sie nicht mal was von sich selber?! LUISE: Das tut sie schon, Gerda - das tut sie. Das tun sie alle, also viele. Viele von den jugen Damen, die bei mir Abitur gemacht haben - na, Damen ist ja schon eher ein Schimpfwort - die meisten jedenfalls, sehr ernst zu nehmende junge Menschen, die verlangen sehr viel von sich selbst. Z u v i e l meistens, das ist der Jammer.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Brigitte DryanderGerda Müller-Schellenberg
Marilene von BethmannLuise Schellenberg
Hannelore HogerMartha Zarsky
Eva GargGabriele Schellenberg
Monika WenigerLeni Bohländer
Maria GräfeVera Fürst
Brigitte WeirichMeli Nitschke


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk 1979

Erstsendung: 06.01.1980 | 60'25

Darstellung: