ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Ludwig Fels

Wundschock


Komposition: Stephan Konietzny

Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann

Regieassistenz: Stefan Dutt


Regie: Wolfgang Schenck

"Jeder hat sich in irgendsoein Leben eingebürgert, in haltlosen Zuständen eingerichtet und sich mit seinem Glück abgefunden", schreibt Ludwig Fels in einer seiner Erzählungen mit Blick auf die "Bekanntschaften" seiner Generation der 30-40-Jährigen. In dem neuesten Hörspiel des Autors fällt zu diesem "Glück" ein klarer Entschluß: Angesichts penetranten Diskothekenlärms, heulender Gleißschleifmaschinen, grölender Fußballfans und jahrelanger nerv- und lebentötender Akkordarbeit wollen ein Mann und eine Frau der Sache ein Ende machen. Einen Tag noch genießen sie das Leben. Sie lassen Arbeit Arbeit sein, frühstücken zum erstenmal ausgiebig an einem Wochentag und sehen sich ihre Welt noch einmal "in Ruhe" an, damit sie keine Gefahr laufen, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. Ein seltsames Panoptikum zieht und rauscht an ihnen vorüber: der Fortschritt übertönt alle Lebensäußerungen, der König der Wildnis lebt auf Kacheln, der Wolfskäfig ist leer. Man hat ihn erschießen müssen, weil er zu wild war. "Wundschock" artikluiert in extremer Weise den Pessimismus einer nicht mehr ganz jungen Generation, die in großen Teilen angesichts eines zivilisatorischen Scherbenhaufens in Resignation verfällt, weil sie sich zugleich unbeteiligt und einflußlos wähnt.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Marianne LochertArbeiterin
Heinz MeierArbeiter
Erich HerrBauarbeiter
Gerd GüthAngler
Gretel PalmZoobesucherin
Wolfgang SchenckMuseumsdiener
Bernd StengerTaxifahrer
Stefan DuttStraßenbahnfahrer
Petra MüllerMädchen
René ToussaintJunge
Robert SeibertMännlicher Gast
Hannelore SchönfeldWeiblicher Gast
Gonthard NaundorfKellner

Musik: Stephan Konietzny (Gitarre)

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk 1979

Erstsendung: 18.11.1979 | 41'45

Darstellung: