ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Vom Schlaf in den Steinen
Komposition: Michael Riessler
Redaktion: Peter Liermann
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Helmut Becker, Ursula Potyra
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Hans Gerd Krogmann
Rosemarie, Rose, Rosita, Rosa, Rosella, Rozeta - Wohlwill, sie hat viele Namen, und viele Geschichten, aus vielen Zeiten. Und doch alles eins? Die tausend Stunden im Bunker hinter schwerer Stahltür, eine ganze Kindheit lang, himmelwärts stürzende Feuerfluten, die Geschichte von Garlieb, Caspar, Friedrich und Ludwig, verlorene Kaisergarden in ausgeglühten Landschaften, im Brucheis der Beresina, über Smolensk und Wjasma nach Moskau, ins brennende Moskau, das in all seinen Konturen festgehalten wird mittels eines oktogonalen Prismas, bis die Hitze unerträglich wird und sich ins Glas frisst - hinter den vernarbten Gläsern des Perspektivs verbrennen entfernte Landschaften zu Erinnerungen. Bilder über Bilder, großes Kino, und mittendrin ein auserwählter Kriegsberichterstatter Seiner Majestät, ein Topograph wie er im Buche steht, Ruinen - und Panoramenmaler. Panoramen in Serie, für die prächtigen Rotunden in den Hauptstädten Europas. Die Erfindung des Panoramas aus dem Geiste des Kinos! Oder war es umgekehrt?
Hubert Wiedfeld, 1937 in Braunschweig geboren, hat zahlreiche Hörspiele verfasst und ist dafür mehrfach ausgezeichnet worden. "Vom Schlaf in den Steinen" ist nach "Canal du Midi" der zweite Teil seiner Radiotrilogie "Wohlwills Erbschaft". Wiedfeld lebt heute in Hamburg.