ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Hermann Moers

Die Katastrophe


Komposition: Peter Zwetkoff

Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann

Regieassistenz: Wolf Quiel


Regie: Walter Adler

Das Geschehen spielt in Südamerika. Die Handlung, obwohl vom Aufbau her realistisch, ist immer symbolisch überhöht: Im Zusammenleben dreier Männer spiegelt sich das Elend Südamerikas, die Ausbeutung vieler durch wenige. Manolo, der offen gegen die Unterdrückung rebellierte, wurde von der Polizei zum Krüppel geschlagen. Er ist stumm und gelähmt. An seiner Stelle, also aus seiner Hörperspektive, hört der Hörer mit. Der Kunstkopf stand bei der Aufnahme an Manolos Platz. Manolo lebt mit Pepe, seinem Sohn, auf seiner ehemaligen Plantage, die er aber an Don Platos verkaufen mußte. Dieser gewährt den beiden gewissermaßen das Gnadenbrot, wofür Pepe allerdings unentgeltlich schwer schuften muß. In diese Konstellation von Unterdrücker (Don Platos), Ausgebeuteter (Pepe) und völlige Hilflosigkeit gegenüber der Ausbeutung (Manolo) bricht die Katastrophe, ein Erdbeben ein, das mit Naturgewalt die gesamte Plantage vernichtet. Um gerettet zu werden, verspricht der Besitzer Gleichheit und Brüderlichkeit. Pepe glaubt ihm und rettet ihn. Sobald er sich in Sicherheit wähnt, versucht Don Platos mit brutaler Gewalt, die alten Verhältnisse wieder herzustellen, stürzt sich dabei aber, fast ein Gottesurteil, in einem Erdspalt zu Tode.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ulrich MatschossDon Platos
Tobias LellePepe


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk 1977

Erstsendung: 09.02.1978 | 39'40

Aufnahmeverfahren: Stereo-Kunstkopf
Darstellung: