ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Balzac
Komposition: Olaf Bienert
Technische Realisierung: Peter Schröder, Harold Schaper
Regieassistenz: Harold Schaper
Regie: Erich Köhler
Am 100. Todestag des großen französischen Dichters und Gesellschaftskritikers sendet der NWDR Berlin ein Hörspiel, dessen Handlung die letzten zehn Monate aus dem Leben Honoré de Balzacs umfaßt. Balzac, dessen Leben voll von menschlich oder ökonomisch drückenden Situationen war, hat seinen eigenen Lebensroman nicht minder tragisch beendet als die Geschichten der Helden in seinen Erzählungen. Durch eine 30 Jahre dauernde übermenschliche Arbeitsleistung waren die Kräfte des Dichters erschöpft und drohen zu versagen. Sein Freund und Arzt warnt, Balzac aber glaubt an eine vorübergehende Ermüdung, und reist zur Gräfin Hanska, mit der er seit 18 Jahren heimlich verlobt ist, nach Polen. Er will erreichen, daß diese Frau, die für ihn die Verkörperung alles Glücks ist, das er nie erreichte, endlich die Seine wird. Ihrer Eitelkeit gefällt es zwar, von dem berühmten Balzac begehrt zu werden, ihr Ja-Wort gibt sie aber erst, als der Arzt ihr mitteilt, daß die Tage Balzacs gezählt sind. Sie begleitet den Kranken nach Paris, wo sie sich nicht mehr um Balzac kümmert. In seiner Todesstunde erkennt Balzac, daß seine Jagd nach dem Glück ein Irrtum und nur seine Arbeit, Sinn und Reichtum seines Lebens war.