ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Sterne lügen nie
Vorlage: Genauer Vorlagentitel unbekannt (englisch)
Bearbeitung (Wort): Otto-Heinz Jahn
Komposition: Erich Bender
Technische Realisierung: Felix Bastian, Renate Kuhls
Regie: Gottfried Lange
"Die Sterne lügen nie", auf diese von einem illustrierten Familienblatt ausposaunte Schlagzeile ist Ronald prompt hereingefallen. Von einem Astrologen, der auf "wissenschaftlicher Basis" sein lukratives Handwerk betreibt, läßt er sich für 100 Mark sein Horoskop stellen, aus dem klar hervorgeht, daß er einen Mord begehen wird, begehen muß, denn "die Sterne lügen ja nie". Also wenn es schon sein muß (damit die quälende Drohung des Bevorstehenden möglichst bald aufhört; heimlich, damit es niemand erfährt), noch schnell vor der Hochzeit den Mord hinter sich gebracht, ohne viele Angst, auch ohne viel Gewissen, denn es steht ja unabänderlich in den Sternen geschrieben. Das ist Ronalds Meinung und Ronalds männlicher Entschluß. Eine wahre Jagd nach bem "befreienden" Mord setzt ein mit immer wieder neuen Pannen, ein groteskes Hindernisrennen nach der begehrten Untat. Die als erstes Opfer ausersehene uralte Großtante verpaßt es, die von Ronald listig überreichte Giftpraline einzunehmen; sie zieht es vor, eines natürlichen Todes zu sterben. Fürst Achim kommt mit dem Schrecken davon, denn in die aparte Höllenmasch ine, die ihm Ronald zum Geburtstag im Namen einer "Untergrundgruppe" (lies Männergesangverein) überbracht hat, fährt im entscheidenden Augenblick der Blitz. Ein vermeintlicher Selbstmörder, der besoffen am Wasser herumtorkelt und dem Ronald einen Stups geben möchte, haut mit gepumpten fünf Mark schleunigst in die nächste Wirtschaft ab. Den Astrologen auf wissenschaftlicher Basis, der Ronald zuletzt über den Weg läuft, befördert er zwar ins Wasser, aber aus dem beabsichtigten Mord wird nur ein kühles Bad, denn der Scharlatan wird (ohne Ronalds Wissen) am Ende aufgefischt. So hat der "Mörder", der nun beruhigt heiraten kann, den Sternen doch noch ein Schnippchen geschlagen, wovon er selbst freilich nichts weiß. (Aus einer zeitgenössischen Rezension)