ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel



Eberhard Petschinka

Santo Subito


Komposition: Wolfgang Mitterer

Technische Realisierung: André Lüer, Holger Kliemchen

Regieassistenz: Corinna Waldbauer


Regie: Eberhard Petschinka

10.000 Gläubige unterbrechen im April 2005 die Totenmesse von Johannes Paul II. und skandieren "Santo subito" - sofort heilig! Zwei Monate später wird das Verfahren der Seligsprechung feierlich eröffnet. Es muss nachgewiesen werden, dass Johannes Paul II. nach seinem Tod ein Wunder vollbracht hat. Zahlreiche Zeugnisse von Gläubigen liegen schon vor. Um den Seligsprechungsprozess voranzutreiben, muss in Petschinkas surrealistischem Traumspiel der Schauspieler Roberto Benigni seine Dreharbeiten unterbrechen, um - vor die vatikanische Kongregation geladen -, seine Geschichte zu erzählen, die vielleicht ein potentielles Wunder birgt. Sie beginnt am 28. März 2005 um 0.00 Uhr. - Benigni glaubt zunächst an einen der üblichen Scherze seines Freundes Dario Fo, als die Telefonklingel sein Liebesspiel mit seiner hochschwangeren Frau Maria unterbricht und eine Stimme ihn auffordert, beim Vatikan in Rom zu erscheinen. Nach seiner Ankunft machen ihm dort die Kardinäle klar: Damit der Papst nun endlich die ewige Ruhe finden möge, wurde Benigni auserkoren, an dessen Sterbebett den Don Quixote zu spielen. Doch da der berühmte Schauspieler nicht ohne Sünden ist - mit Kritik am Klerus hat er nie gespart und schließlich ist er aus der Kirche ausgetreten -, bedarf es einiger Vorkehrungen: zunächst vor allem der Reinigung, später Taufe und Text, dann Kostüm und Kommunion, am dritten Tag Heiliger Geist und Generalprobe. Aber nicht als Don Quixote, sondern als Spaßmacher Sancho Pansa hilft Benigni Johannes Paul II. aus seinem jetzigen Leben heraus. - Das Gedächtnisprotokoll seiner vatikanischen Erlebnisse gerät dem Komödianten Benigni zum extraordinären Theaterauftritt, und seine Geschichte erreicht mit dem Wunder einer Geburt ihren Höhepunkt und ihre Vollendung. Die Kommission ist zufrieden. Das Verfahren zur Seligsprechung des Papstes wird zu einem glücklichen Abschluss kommen können.

Eberhard Petschinka, geboren 1953, lebt in Wien. Schriftsteller, Maler, Autor und Regisseur zahlreicher Radiostücke. Sein Hörspiel "Krok" wurde 1995 mit dem Prix Futura ausgezeichnet; "Rafael Sanches erzählt mir das Lied vom Tod" (1999) bekam den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Premio Ondas in Barcelona. Für "Splitter" (1999) bekam er den Baseler Hörspielpreis. Sein Theaterstück "Blutiger Ernst" wurde 2001 am Burgtheater in Wien uraufgeführt. Prosa: "zcirkus DERwünsche" - 2001 gekürt mit dem Preis der Karl Anton Stiftung für Literatur. 1999 Zuwendung zum Film ("Casanova Matador") und zur Malerei (Einladung zur Biennale Il Conart 2004 in Cochabamba, Bolivien; 2005 zur 4th International Art Biennale SIART in La Paz, Bolivien).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
André JungRoberto Benigni
Norbert SchwientekKardinal Ruini
Barbara FalterMaria Benigni
Ernst JacobiKardinal Morsini
Corinna WaldbauerTaxichauffeurin
Peter GroegerDario Fo
Walter NiklausKardinal 1
Felix von ManteuffelKardinal 2
Gerd BaltusKardinal 3
Wolf-Dieter RammlerKardinal 4
Jerry GerberKardinal John aus Miami
Axel ThielmannDer Koch
Wolfgang SörgelBischof von Sevilla
Peter GroegerBischof 1
Wolfgang GrosseBischof 2
Norbert SchwientekPater Davide
Ilja RichterMassimiliano Gammarelli
Anett Krake
Olgierd Sobolewski
Corinna Waldbauer


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk / Österreichischer Rundfunk 2007

Erstsendung: 29.05.2007 | 22:00 Uhr | 54'11


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. Nr. 45. 09.11.2007. S. 32f. - Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. Nr. 45. 09.11.2007. S. 35.

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